Von Peter Nurse
Investing.com – Der Dollar notierte am Mittwoch höher. Profitiert hat der sichere Hafen für Anleger von den Sorgen vor steigenden Energiepreisen und einer damit verbundenen höheren Inflation. Dadurch könnte sich die Fed gezwungen sehen, ihre lockere Geldpolitik unverzüglich neu auszurichten.
Bis 8:05 Uhr MEZ lag der Dollar Index, der den Dollar gegenüber ausgesuchten anderen Währungen nachzeichnet, 0,2 % höher bei 94,188. Er lag damit nur knapp unter seinem Wert von 94,504, den er letzte Woche erreicht hatte. Dies war der höchste Stand seit September 2020.
Der USD/JPY stieg um 0,3 % auf 111,72 und erreichte damit ein neues Wochenhoch. Der EUR/USD fiel um 0,1 % auf 1,1581, und lag damit knapp über dem 14-Monats-Tief der letzten Woche von 1,1563. Der GBP/USD verlor 0,1 % auf 1,3611. Und auch das risikoempfindliche Währungspaar AUD/USD musste Verluste hinnehmen und notierte 0,4 % schwächer bei 0,7261.
Der NZD/USD war mit 0,5 % ebenfalls im Minus und notierte bei 0,6925. Die Reserve Bank of New Zealand hat am Mittwoch zum ersten Mal seit sieben Jahren ihren Leitzins angehoben und weitere Zinserhöhungen angedeutet. Ziel sei es, die steigende Inflation in den Griff zu bekommen. Einen Tag zuvor hob die rumänische Zentralbank als letztes europäisches Schwellenland ebenfalls ihren Leitzinssatz an.
Diese hawkishe Stimmung hat die Erwartungen an die Fed im Hinblick auf die Drosselung der Anleihekäufe in diesem Jahr verstärkt. Zudem wird spekuliert, wann die US-Zentralbank die Zinssätze endlich erhöhen wird.
Steigende Anleiherenditen spielten dem Dollar ebenfalls in die Karten, da sich viele Anleger über die fehlende Einigung im US-Kongress zur Schuldenobergrenze und den möglichen Zahlungsausfall Sorgen machen.
Darüber hinaus sorgt auch der chinesische Immobiliensektor weiter für Sorgenfalten bei den Anlegern. Die Nachricht, dass ein weiterer chinesischer Immobilienentwickler, Fantasia, ebenfalls Anleihen im Wert von 205 Mio. USD nicht zurückgezahlt hat, deutet darauf hin, dass Evergrande nur die Spitze des Eisbergs ist.
„Letztendlich ist dies eine Erinnerung daran, dass der Gegenwind für die Risikostimmung aufgrund des chinesischen Immobiliensektors noch lange nicht vorbei ist“, schrieben ING-Analysten in einem Kommentar.
Die Aufmerksamkeit richtet sich derweil auf die Veröffentlichung der ADP-Beschäftigungsdaten heute. Diese gelten als richtungsweisend für den wichtigen offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Es wird erwartet, dass die ADP-Zahlen im September einen Zuwachs von 428.000 Arbeitsplätzen zeigen werden. Im Vormonat lag die Zahl bei 370.000. Dagegen wird für die Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft ein Zuwachs von 488.000 Arbeitsplätzen erwartet. Im Vormonat stieg die Zahl neuer Jobs um 235.000.