FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag nach US-Einzelhandelszahlen unter Druck geraten. Am Nachmittag sank der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,0970 US-Dollar. Vor der Veröffentlichung der Daten hatte er noch über 1,10 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1011 (Mittwoch: 1,1019) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9081 (0,9075) Euro.
In den USA haben die Einzelhandelsumsätze im Juli stärker als erwartet zugelegt. Die Zahlen sollten Rezessionssorgen zurückdrängen, erwartet Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die noch immer erhöhten Zinssenkungserwartungen würden tendenziell gedämpft. Nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten war an den Finanzmärkten die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank im September die Leitzinsen deutlich senken könnte.
Positiv überraschten auch die Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die in der vergangenen Woche unerwartet zurückgegangen waren. Daten zur Beschäftigung werden derzeit besonders stark beachtet, da der monatliche Arbeitsmarktbericht für den Juli enttäuscht hatte. Dies hatte zu heftigen Kursverlusten an den Aktienmärkten und einem schwächeren Dollarkurs geführt. Die im Juli stärker als erwartet gefallene Industrieproduktion belastete den Dollar nicht.
Aus der Eurozone kamen kaum Impulse. Es wurden hier keine marktbewegenden Daten veröffentlicht. In wichtigen Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien ist zudem Feiertag.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85615 (0,85783) britische Pfund, 162,14 (161,98) japanische Yen und 0,9541 (0,9515) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2447 Dollar gehandelt. Das war etwa ein Dollar weniger als am Vortag.