FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag anfängliche Kursgewinne wieder abgegeben. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1583 US-Dollar gehandelt und damit etwas unter dem Niveau vom Vorabend. Zwischenzeitlich war der Kurs bis auf 1,1644 Dollar geklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1571 Dollar festgesetzt.
Zunächst hatten laut Händlern eine breitangelegte Dollar-Schwäche sowie positive Signale zum Brexit-Prozess und zum italienischen Staatshaushalt dem Euro Auftrieb gegeben. Der Effekt verpuffte aber seit dem Vormittag, was auf Hinweise auf eine weitere Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China zurückgeführt wurde. Laut einem Medienbericht will China die Welthandelsorganisation WTO um Erlaubnis bitten, Handelssanktionen gegen die USA einzuführen. In diesem Umfeld konnten auch überraschend gute Konjunkturerwartungen dem Euro keinen Auftrieb geben. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Konjunkturindikator ist trotz der Währungskrisen in wichtigen Schwellenländern und enttäuschender Daten aus der deutschen Industrie überraschend stark gestiegen. Die "erheblichen Befürchtungen" der befragten Finanzexperten hinsichtlich der Konjunkturentwicklung hätten sich wieder etwas beruhigt, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Seiner Einschätzung nach ist dies auch auf das neue Handelsabkommen zwischen den USA und Mexiko zurückzuführen.