FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch von einer breit angelegten Schwäche des US-Dollar profitiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1980 Dollar, nachdem sie zeitweise über der Marke von 1,20 Dollar notiert hatte. Am Morgen hatte ein Euro noch 1,1923 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1992 (Dienstag: 1,1932) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8339 (0,8381) Euro.
Auslöser der Dollar-Verluste war eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese hatte mit Bezug auf informierte Kreise berichtet, dass China über eine Verringerung oder gar einen Stopp seiner Käufe amerikanischer Staatsanleihen nachdenke. China ist der größte Gläubiger der USA, ein Stopp der Kreditvergabe durch China wäre ein schwerer Schlag für die Vereinigten Staaten. Zumal der Warnschuss in einer Zeit rückläufiger Anleihebestände der amerikanischen Notenbank und einer absehbar weiter steigenden US-Staatsverschuldung kommt. Den deutlichsten Rückenwind unter den großen Währungen erhielt der japanische Yen. Neben der Dollarschwäche wurde auf die Entscheidung der japanischen Notenbank vom Dienstag verwiesen, im Rahmen ihrer geldpolitischen Lockerung künftig weniger besonders langlaufende Staatsanleihen zu kaufen. Die meisten Fachleute deuten den Schritt zwar nicht als geldpolitische Straffung, sondern vielmehr als Folge einer bereits 2016 eingeführten neuen geldpolitischen Strategie. An den Finanzmärkten wird dies jedoch offenbar etwas anders gesehen. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88670 (0,88270) britische Pfund, 133,62 (134,31) japanische Yen und 1,1725 (1,1727) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1319,75 (1311,00) Dollar gefixt.