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Devisen: Italien-Turbulenzen belasten Euro - Brasilianischer Real legt zu

Veröffentlicht am 08.10.2018, 16:57
Aktualisiert 08.10.2018, 17:05
© Reuters.  Devisen: Italien-Turbulenzen belasten Euro - Brasilianischer Real legt zu
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag belastet durch neue Marktturbulenzen in Italien unter Druck geraten. Am Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1478 Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte er noch 1,1535 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1478 (Freitag: 1,1506) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8712 (0,8691) Euro. Herbe Kritik des italienischen Innenministers Matteo Salvini an der EU-Kommission brachte den Euro unter Druck. Der Parteichef der rechten Regierungspartei Lega bezeichnete EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Haushaltskommissar Pierre Moscovici als "wahre Feinde" Europas. Er verschärfte so noch einmal den Haushaltskonflikt mit der EU. Salvini traf sich in Rom mit Marine Le Pen, der Chefin der französischen rechtsextremen Partei Front National. Die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen legten nach seinen Aussagen deutlich zu.

Belastet wurde der Euro auch von enttäuschenden Zahlen aus der deutschen Industrie. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe war im August überraschend den dritten Monat in Folge gefallen. "Die heutigen Zahlen und der Abwärtstrend bei den Auftragseingängen sprechen dafür, dass die Schwäche der deutschen Wirtschaft wohl bis zum Jahresende anhalten wird", kommentierte Analyst Marco Wagner von der Commerzbank (DE:CBKG).

Gegenüber allen Währungen deutlich zugelegt hat der brasilianische Real. Der ultrarechte Populist Jair Bolsonaro hat einem Stimmenanteil von 46,7 Prozent in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen erzielt. Er hat jetzt gute Chancen, die Stichwahl für sich zu entschieden. Bolsonaro sei der Wunschkandidat der Märkte, erklärte Thu Lan Nguen, Devisenexpertin von der Commerzbank, die Kursgewinne beim Real. Der Markt hoffe, dass sein Berater, der Ökonom Paulo Guedes, Finanzminister werde. Guedes setzt sich für Privatisierungen und eine Überarbeitung des Renten- und Steuersystems ein.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88010 (0,88165) britische Pfund, 130,11 (131,03) japanische Yen und 1,1396 (1,1433) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1186,95 (1203,80) Dollar festgesetzt.

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