von Gina Lee
Investing.com - Der Dollar war am Dienstagmorgen in Asien höher und hielt an den Gewinnen der vorherigen Sitzung fest, da Befürchtungen über Covid-19 und Sorgen wegen dem im US-Kongress festgefahrenen Konjunkturpaket bei fast allen anderen Vermögenswerten zu starken Ausverkäufen führten.
Der Dollar-Index, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus anderen Währungen abbildet, lag gegen 04:48 MEZ um 0,04% höher auf 93,602.
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"Die Aktienverkäufe haben während des europäischen Handelstages ziemlich dramatische Impulse erhalten, und die risikoaversen Eigenschaften des US-Dollars sind wirklich in den Vordergrund gerückt", sagte Ray Attrill, Leiter der Forexabteilung bei der National Australia Bank, gegenüber Reuters.
Finanzwerte trugen die Hauptlast des Ausverkaufs, da HSBC und Standard Chartered (LON:STAN) zu den fünf globalen Banken gehörten, die in einem Datenleak von mehr als 2.100 Berichten über verdächtige Aktivitäten (suspicious activity reports, SARs) genannt wurden, denen nach von den Banken zwischen 1995 und 2017 mehr als 2 Billionen US-Dollar an illegalen Mitteln transferiert wurden, trotz Bedenken hinsichtlich der Herkunft der Mittel.
Ein neuer Ausbruch von Covid-19 in Europa mit dem sich abzeichnenden Gespenst neuer Sperren und der Unruhe über des weiterhin im US-Kongress festgefahrenen Konjunkturpakets, als die näherrückenden US-Präsidentschaftswahlen, führten auch dazu, dass sich die Anleger in den Dollar gingen.
US-Präsident Donald Trump sagte während einer politischen Kundgebung am Montag, dass seine Fragen zur Anpassung des Wechselkurses des Dollars an das, was er als Manipulation der chinesischen Währung bezeichnete, zurückgewiesen wurden.
Der USD/JPY Kurs fiel um 0,12% auf 104,52, nachdem der Yen als sicherer Hafen während des Asien-Handels am Montag ein Sechsmonatshoch erreicht hatte.
Die Verluste im Yen verwirren die Anleger immer noch.
"Es nicht ungewöhnlich bei plötzlichen Bewegungen des Yen, dass inländische Vermögensverwalter dazu kommen, um ausländische Vermögenswerte auf den Tiefstständen zu kaufen und Dollars erwerben, um diese zu bezahlen", kommentierte Stuart Oakley, Nomura-Vorstand (T: 9716) gegenüber Reuters.
"Aber ich weiß nicht wirklich, was hinter diesem besonderen Sprung steckt…. Meiner persönlichen Ansicht nach ist dies alles nur eine Korrektur innerhalb eines großen Trends zu stärkeren Vermögenspreisen in den USA und einem schwächeren Dollar, wobei die überaus laxe US-Geldpolitik die überwältigende Triebkraft hinter all dem ist", fügte Oakley hinzu.
Die Finanzmärkte in Japan bleiben wegen eines Feiertages geschlossen.
Der AUD/USD Kurs gab um 0,17% auf 0,7210 nach, während der NZD/USD Kurs vor der Zinsentscheidung der Reserve Bank of New Zealand am Mittwoch um 0,02% auf 0,6667 zulegte.
Der USD/CNY Kurs ging um 0,23% auf 6,7885 zurück.
Der GBP/USD sank um 0,04% auf 1,2809. Der britische Premierminister Boris Johnson soll heute noch neue Beschränkungen für Bars und Restaurants ankündigen, um die wachsenden Covid-19-Fallzahlen einzudämmen. Der wissenschaftliche Chefberater des Vereinigten Königreichs, Patrick Vallance, warnte am Montag, dass die derzeitige Infektionsrate ohne dringende Maßnahmen bis Mitte Oktober bis zu 50.000 neue Fälle pro Tag verursachen könnte.
Johnson wird auch dazu ermutigen, ab Dienstag wieder von zu Hause aus zu arbeiten.
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