Investing.com - Die Zinsprognosen der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank werden die Anleger in dieser Woche beschäftigen, zusammen mit einer Parlamentswahl in Großbritannien, die den Verlauf des Brexit bestimmen wird. Die Märkte werden auch die Schlagzeilen vom globalen Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump im Auge behalten, bevor am 15. Dezember eine neue Serie von US-Zöllen gegen Importe aus China kommt.
Der US-Dollar stieg am Freitag und beendete damit eine Verlustserie von fünf Tagen in Folge. Daten, die belegen, dass die US-Wirtschaft im November weitaus mehr Arbeitsplätze geschaffen als vorhergesagt, verstärkten die Erwartungen, dass sich die Fed nach drei Leitzinssenkungen in diesem Jahr erst einmal abwarten wird.
“Wir gehen davon aus, dass die große Mehrheit des Offenmarktausschusses (Federal Open Market Committee) keine Änderungen an den Leitzinsen für das kommende Jahr erwarten wird“, schrieb Michael Feroli, Chef-US-Ökonom bei JP Morgan, in einer Forschungsnotiz.
Die Gewinne beim Dollar blieben jedoch trotz der robusten Beschäftigungszahlen bescheiden. Die amerikanische Währung war zu Beginn der Woche durch eine Flut trostloser Zahlen bei den privaten Gehalts-, Dienstleistungs-, Fertigungs- und Bauausgaben in Mitleidenschaft gezogen worden, die alle eine Verlangsamung der Konjunktur nahelegten.
Der Arbeitsmarktbericht vom Freitag bot eine Pause von all dem Pessimismus und der anhaltenden Unsicherheit über den Stand der Handelsgespräche zwischen den USA und China.
Der Dollar verzeichnete trotz der Gewinne vom Freitag dennoch seine schlechteste Woche in mehr als einem Monat.
“Keine Frage, der heutige Beschäftigungsbericht ist stark, aber ist er stark genug, um die Meinung der Menschen zur Konjunktur zu ändern.“, fragte Marc Chandler, Chefstratege bei Bannockburn Global Forex in New York.
“Ich denke weiterhin, dass sich die US-Konjunktur abschwächt und ich glaube nicht, dass die heutige Zahl die Erwartungen der Leute für das BIP im vierten Quartal (Bruttoinlandsprodukt) ändern wird “, fügte er hinzu.
Der US-Dollarindex stieg im späten Handel um 0,3% auf 97,64. Über die Woche fiel er damit immer noch um 0,6%, sein größter Wochenverlust seit Anfang November.
Der Dollar fiel gegenüber dem Yen um 0,1% auf 108,57 und verzeichnete die schwächste wöchentliche Entwicklung seit fast zwei Monaten.
Der Euro gab am Freitagabend um 0,4% auf 1,1057 nach.
Das Pfund notierte zu 1,3135. Das britische Pfund stieg gegenüber dem Euro auf ein Zweieinhalb-Jahreshoch, als die Händler zuversichtlicher wurden, dass die Unsicherheit über den Brexit bald ein Ende haben wird.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 9. Dezember
Japan - revidierte BIP-Zahlen
Deutschland - Handelsbilanz
Eurozone - Sentix-Investitionsklima
Kanada - Baubeginne, Baugenehmigungen
Dienstag, der 10. Dezember
China - Verbraucherpreisinflation, Erzeugerpreisinflation
Großbritannien - BIP, verarbeitende Industrie
Deutschland - ZEW-Konjunkturbarometer
Mittwoch, der 11. Dezember
USA - Verbraucherpreisinflation, Fed-Zinsbekanntmachung und Pressekonferenz mit Jerome Powell
Donnerstag, der 12. Dezember
Schweiz - Zinsbekanntgabe und Pressekonferenz der Zentralbank
Eurozone - Zinsentscheidung der EZB und Pressekonferenz mit Christine Lagarde
USA - Erzeugerpreisinflation, Erstanträge auf Arbeitslosengeld
Freitag, der 13. Dezember
USA - Einzelhandelsumsätze; New York Fed Präsident John Williams hält Rede
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.