FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch vor den Ifo-Daten nachgegeben. Im frühen Handel fiel der Dax F:DAX nach einem verhaltenen Start um 0,57 Prozent auf 9540,25 Punkte. Seit Freitag hat das Börsenbarometer in der Spitze mehr als 3 Prozent eingebüßt. Für den MDax F:MDAX ging es am Morgen um 0,75 Prozent auf 15 859,67 Punkte nach unten und beim TecDax F:TDXP stand ein Minus von 0,60 Prozent auf 1225,46 Punkte zu Buche. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E büßte 0,37 Prozent ein.
Für den Ifo-Geschäftsklimaindex erwarten die Ökonomen der Landesbank Helaba den fünften Rückgang in Folge. Auch Analyst Dirk Gojny von der Essener National-Bank äußerte sich skeptisch: Die jüngsten Daten zur Stimmung in den Unternehmen hätten gezeigt, dass man kaum mit Wachstumsdynamik im Euroraum rechnen dürfe. Hierzulande dürfte der Mittelstand weniger zuversichtlich in die Zukunft schauen.
MERCK SETZEN HÖHENFLUG FORT
Die Aktien von Merck F:MRK setzten ihren Höhenflug fort und kletterten als einsamer Favorit im Dax um 2,80 Prozent auf 75,27 Euro. Grund dafür war eine Kaufempfehlung der Commerzbank: Nach der angekündigten Übernahme des US-Unternehmens Sigma-Aldrich verbessere sich das Wachstumsprofil des Darmstädter Chemie- und Pharmakonzerns, schrieb Analyst Daniel Wendorff.
Ansonsten standen Technologiewerte im Fokus. So starteten die Aktien von Evotec F:EVT im einen weiteren Erholungsversuch und stiegen um 0,78 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen geht gemeinsam mit Partnern drei neue Projekte für die Entwicklung neuer Wirkstoffe zur Behandlung von Multipler Sklerose an. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt diese in den nächsten eineinhalb bis drei Jahren mit Fördergeldern in Höhe von fünf Millionen Euro. Angesichts eines schweren Forschungs-Rückschlages waren die Titel im bisherigen Monatsverlauf in der Spitze um knapp ein Viertel eingebrochen.
UNITED INTERNET LEICHT IM MINUS
Nach dem Boom um den chinesischen Online-Händler Alibaba F:BABA werfen nun langsam auch die hierzulande anstehenden Börsengänge ihre Schatten voraus. So will die Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet bis zu 1,6 Milliarden Euro einnehmen. Der Start ist für den 9. Oktober geplant. Die Preisspanne für die Aktien wurde auf 35,50 Euro bis 42,50 Euro festgelegt. Damit folgt Rocket dicht auf den Modehändler Zalando, der am 1. Oktober an die Börse geht. Aktien von United Internet drehten nach einem freundlichen Start ins Minus und gaben zuletzt um 0,55 Prozent nach. Das Unternehmen war vor kurzem bei Rocket Internet eingestiegen.