Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar zeigte sich am Mittwochmorgen in Europa leicht im Minus, da die Hoffnung auf einen Verhandlungsdurchbruch bei den Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine dem Euro Auftrieb verliehen. Der zuvor unter Druck gestandene japanische Yen stabilisierte sich dagegen, obwohl die Bank of Japan (BOJ) ihre Bemühungen fortsetzt, die Anleiherenditen festzuschreiben.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, notierte bis 10.05 Uhr MEZ 0,32 % tiefer bei 98,125.
Der USD/JPY rutschte um 1,09 % auf 121,50 ab. Frisch veröffentlichte Daten aus Japan zeigen, dass die Einzelhandelsumsätze im Februar 2022 im Jahresvergleich um 0,8 % zurückgegangen sind.
Der AUD/USD stieg leicht um 0,13 % auf 0,7516 und der NZD/USD notierte 0,45 % höher auf 0,6964.
Für den USD/CNY ging es dagegen 0,06 % nach unten auf 6,3604, während der GBP/USD um 0,16 % auf 1,3106 zulegen konnte.
Der Euro zeigte sich in den vergangenen Wochen aufgrund von Befürchtungen über die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs angeschlagen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kletterte die Gemeinschaftswährung aber mit 1,1137 USD auf den höchsten Stand seit zwei Wochen,, bevor sie sich wieder auf 1,1091 USD zurückzog. Gegenüber dem britischen Pfund konnte der Euro zudem ein 3-Monats-Hoch bei 84,81 Pence erreichen. Der russische Rubel kletterte unterdessen auf ein 1-Monats-Hoch von 83,50 zum Dollar.
Bei den persönlichen Gesprächen am Dienstag in Istanbul versprach Russland, die Militäroperationen rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew zu reduzieren, während die Ukraine einen neutralen Status vorschlug. Die USA warnten jedoch davor, dass die Bedrohung für Kiew fortbesteht, und bremsten den Optimismus für ein Ende des Kriegs.
„Zumindest reden beide Seiten miteinander“, sagte Joe Capurso, Stratege der Commonwealth Bank of Australia, gegenüber Reuters.
„Die vorläufigen guten Nachrichten über den Krieg werden dem Euro angesichts der Nähe Europas zum Konflikt und der Abhängigkeit von russischer Energie mehr als jeder anderen Währung zugute kommen“, sagte er.
Die erhöhte Risikobereitschaft beflügelte risikoempfindliche Währungen, einschließlich des australischen und neuseeländischen Dollars. Die antipodischen Währungen blieben knapp unter den jüngsten Höchstständen im asiatischen Handel, und der südkoreanische Won, der durch den jüngsten Anstieg der Ölpreise angeschlagen war, verzeichnete in der Nacht seinen besten Handelstag seit fast zwei Jahren.
Unterdessen kämpft der japanische Yen darum, eine Untergrenze bei etwa 123 zum Dollar zu finden, und steht vor seinem schlechtesten Monat seit November 2016. Der Yen hat etwa 7 % an Wert gegenüber dem Dollar verloren, da die japanische Zentralbank ihre dovishe Haltung beibehält. Andere Zentralbanken zeigen sich dagegen zunehmend hawkisch.
Die BOJ erfüllt ihr viertägiges Versprechen des unbegrenzten Kaufs von Anleihen, um die 10-Jahres-Renditen unter ihrer Obergrenze von 0,25 % zu halten, und erweitert die Käufe. Die Bemühungen führten dazu, dass die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen leicht auf 0,225 % fiel.