Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar notierte im frühen europäischen Handel am Donnerstag wesentlich fester. Unterstützung kam von der Zinsentscheidung der Fed, die signalisiert hatte, dass sie die Zinssätze höher als erwartet anheben wird. Das britische Sterling verlor dagegen kurz vor der Sitzung der Bank of England leicht an Boden.
Bis 8:55 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 1,1 % im Plus bei 112,412 gehandelt. Damit kletterte die US-Währung auf ihren höchsten Stand in dieser Woche.
Die US-Notenbank Fed hat gestern wie erwartet eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte angekündigt. Das ist bereits die vierte Zinsanhebung in dieser Größenordnung in Folge.
Der Schritt wurde von den Marktteilnehmern weitgehend erwartet. Doch es waren die Anmerkungen von Jerome Powell, der darauf hinwies, dass der Kampf gegen die Inflation einen weiteren Anstieg der Kreditkosten erfordern würde. Diese Aussicht gab dem Dollar weiter Auftrieb.
„Die seit unserem letzten Treffen erhobenen Daten deuten darauf hin, dass das endgültige Zinsniveau höher sein wird als bisher erwartet“, sagte Powell und fügte hinzu: „Es ist sehr verfrüht, über eine Pause nachzudenken … wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“
Damit erteilte der Fed-Chef Spekulationen um ein Umschwenken der Fed in den nächsten Monaten eine klare Absage.
Selbst wenn die Fed ihre derzeitige Zinserhöhungen verlangsamen oder stoppen würde, wird der Dollar laut dem ehemaligen Vorsitzenden der Fed, Alan Greenspan, im kommenden Jahr monetären „Rückenwind“ bekommen.
Der EUR/USD verlor dagegen 0,4 % auf 0,9777. Mit der gestrigen Zinsanhebung hält die Fed die EZB weiterhin auf Distanz. Zwar hatte die Europäische Zentralbank ihren Leitzins in der vergangenen Woche ebenfalls um 75 Basispunkte angehoben, doch hatte sie mit der Straffung der geldpolitischen Bedingungen deutlich später begonnen als ihr amerikanisches Pendant.
Der USD/JPY handelte unverändert bei 147,89. Viele Händler warten weiterhin auf neue Interventionen seitens der japanischen Behörden. Letzten Monat hatte das Land eine Rekordsumme von 42,8 Mrd. USD zur Stützung des Yen ausgegeben.
Unmittelbar vor der nächsten geldpolitischen Sitzung der Bank of England notierte der GBP/USD 0,5 % schwächer bei 1,1336. Die britische Zentralbank dürfte die Zinsen um einen dreiviertel Prozentpunkt auf 3 % anheben. Das wäre die größte Zinserhöhung seit 1989.
„Wir glauben, dass die Risiken für das Pfund Sterling auf dem Weg zur Sitzung der Bank of England in dieser Woche zunehmen“, schrieb Matthew Ryan, Head of Market Strategy beim globalen Finanzdienstleistungsunternehmen Ebury, in einem Kommentar.
Der AUD/USD gab um 0,6 % auf 0,6312 nach, während der USD/CNY um 0,4 % auf 7,3175 stieg. Damit näherte sich das Währungspaar einem 15-Jahres-Hoch, nachdem eine private Umfrage ergeben hatte, dass der chinesische {{ecl -596||Dienstleistungssektor}} im Oktober aufgrund der anhaltenden coronabedingten Restriktionen stärker als erwartet geschrumpft war.