Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar erwischte am Donnerstag im frühen europäischen Handel keinen guten Start und setzte seinen Ausverkauf vom Vortag fort. Die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der Fed vom November sorgte für zusätzliche Belastung für die US-Währung.
Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, verlor 0,1 % auf 105,933. Im Übernachthandel stand sogar ein Minus von 1 % zu Buche.
Nach der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung kam es bei der US-Währung zu einem starken Abverkauf. Das Protokoll zeigt, dass sich eine Mehrheit der US-Notenbanker eine Verlangsamung der Zinsanhebungen befürwortet.
Die Fed hat ihren Leitzins viermal in Folge erhöht, um die grassierende Inflation in den Griff zu bekommen. Das Protokoll bestätigte nun weitgehend die Erwartungen für eine Erhöhung um 50 Basispunkte im Dezember.
EUR/USD notierte 0,1 % fester auf 1,0407 und profitierte vom Dollar-Ausverkauf. Viele Händler zeigen sich kurz vor Veröffentlichung der Zusammenfassung der letzten EZB-Sitzung heute im Tagesverlauf abwartend.
Die Inflation in der Eurozone stieg im Oktober auf über 10 %. Die Einkaufsmanagerindizes vom November deuten immer deutlicher darauf hin, dass die Region in eine Rezession schlittert. Das wiederum stellt die geldpolitischen Entscheidungsträger der EZB vor ein Dilemma.
Die EZB wird ihre Zinsen sicherlich deutlich anheben. Aber wie weit das letztendlich geht, hänge von der Entwicklung der Wirtschaftslage ab, sagte der Chef des deutschen Ifo-Wirtschaftsinstituts am Dienstag. Der Ifo-Geschäftsklimaindex verbesserte sich von 84,5 auf 86,3, was besser war als die Prognose von 85,0.
GBP/USD stieg um 0,2 % auf 1,2078, was zu dem 1,5 %-Gewinn vom Vortag hinzukam. Für ein positives Momentum sorgten vorläufige Daten zur britischen Wirtschaftsaktivität, die die Erwartungen übertrafen. Das britische Pfund konnte sich seit seinem Rekordtief von 1,0327 im September stark erholen.
An anderer Stelle fiel USD/JPY um 0,6 % auf 138,79, wobei der japanische Yen in der Nähe eines 3-Monats-Hoch gehandelt wird. Unterstützend für die japanische Währung wirkte ein starker Rückgang bei den Renditen auf US-Staatsanleihen.
Das risikoempfindlichere Währungspaar AUD/USD kletterte 0,3 % nach oben auf 0,6748, während NZD/USD um 0,1 % auf 0,6245 stieg.
USD/CNY verlor dagegen 0,3 % auf 7,1485, nachdem die chinesische Regierung ein Rettungspaket für den angeschlagenen Immobiliensektor angekündigt hatte. Für zusätzliche negative Stimmung sorgten die Rekord-Neuinfektionen im ganzen Land.
USD/SEK schwächte sich um 0,2 % ab und notierte kurz vor der geldpolitischen Sitzung der schwedischen Zentralbank auf 10,4379. Es wird allgemein erwartet, dass die Riksbank voraussichtlich die Zinssätze anheben wird.
„Eine Zeit lang schien es, als ob die schnellsten Preissteigerungen hinter uns lägen. Leider wurden diese Hoffnungen angesichts der Inflation im Oktober zunichtegemacht. Die Preise stiegen schnell und auf breiter Front“, schrieben Analysten von Nordea in einer Kundenmitteilung.
„Die Zahlen dürften die Riksbank beunruhigen und die Annahme verstärken, dass der Leitzins um 75 Basispunkte auf 2,50 % angehoben wird.“