Von Gina Lee
Investing.com - Der Dollar gab am Freitagmorgen im asiatischen Devisenhandel nach, da Investoren trotz miserabler Konjunkturdaten risikoreichere Währungen kauften, nachdem einige Länder ihre Corona-Regeln gelockert hatten.
Das US-Arbeitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass 3,169 Millionen Amerikaner in der vergangenen Woche erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenunterstützung beantragten. Seit Beginn der Corona-Krise Ende März verloren weit mehr als 31 Millionen Amerikaner ihren Jobs. Angesichts dieser beispiellosen Lage steht heute Nachmittag der offizielle US-Arbeitsmarktbericht unter ganz besonderer Beobachtung. Volkswirte erwarten einen Wegfall von mehr als 21 Millionen Jobs. Die Arbeitslosenquote dürfte auf 16% steigen.
Unter Druck gesetzt wurde der US-Dollar auch durch die Tatsache, dass die Renditen kurzlaufender US-Staatsanleihen ein neues Rekordtief erreichten. Hinzu kam, dass die Anleger erstmals negative US-Zinssätze einpreisten.
Obwohl die US-Notenbank erklärte, dass sie negative Zinssätze nicht als "angemessen" betrachte, könnte eine Verschärfung des wirtschaftlichen Abschwungs die Fed zwingen, ihre Krisenreaktion auszuweiten.
Einige Investoren veräußerten ihre Dollar-Bestände im Vorfeld der gestrigen Daten.
"Jeder weiß, dass es schrecklich werden wird und die Menschen konzentrieren sich auf das Tempo der Erholung", sagte Ayako Sera, Marktstrategin bei der Sumitomo Mitsui (NYSE:SMFG) Trust Bank, in einem Gespräch mit CNBC.
"Aber weil dies eine noch nie dagewesene Situation ist, kann man kein historisches Exempel dafür finden, und wo es kein Beispiel gibt, kann selbst die künstliche Intelligenz keine Lösung finden."
Der US-Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb anderer Währungen abbildet, fiel bis 6:28 Uhr um 0,19% auf 99,713 Punkte.
In der Zwischenzeit legte der USD/JPY um 0,11% auf 106,38 Yen zu.
Der AUD/USD kletterte um 0,64% auf 0,6536 Dollar und der NZD/USD verzeichnete einen Gewinn von 0,61% bei 0,6120 Dollar.
Der USD/CNY fiel um 0,12% auf 7,0743 Yuan, selbst nachdem sich die Unterhändler der beiden Länder darauf geeinigt hatten, die erste Phase eines Handelsabkommens zu unterstützen.
Der GBP/USD legte um 0,28% auf 1,2395 Dollar zu, nachdem die Bank of England am Donnerstag davor gewarnt hatte, dass der in Großbritannien geltende Lockdown zum größten Wirtschaftseinbruch des Landes seit über 300 Jahren führen würde. Die BoE hielt die Tür für weitere Konjunkturimpulse im Juni offen. Eine Lockerung der Corona-Regeln auf der Insel wird in der nächsten Woche erwartet.
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