Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar notierte am Freitagmorgen in Asien fester und erreichte gegenüber dem Yen ein neues 5- Jahres-Hoch. Für diese positive Entwicklung sorgte der US-Inflationsbericht, der den höchsten jährlichen Anstieg der US-Inflation seit 40 Jahren sieht. Der Euro hatte derweil weiterhin Mühe, sich zu behaupten. Daran konnte auch die überraschend restriktive Wende der Europäischen Zentralbank (EZB) nichts ändern.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, kletterte bis 4:43 Uhr MEZ um 0,02 % auf 98,520.
Der USD/JPY stieg um 0,29 % auf 116,47, wobei der Dollar in dieser Woche gegenüber dem Yen um 1,3 % zulegen konnte.
Der AUD/USD fiel um 0,23 % auf 0,7340 und der NZD/USD verlor 0,15 % auf 0,6852. Neuseelands Business NZ Einkaufsmanagerindex lag im Februar bei 53,6.
Der USD/CNY stieg um 0,05 % auf 6,3248 und der GBP/USD legte 0,04 % auf 1,3089 zu.
Der am Donnerstag veröffentlichte US-Bericht zeigte, dass der Verbraucherpreisindex im Februar im Jahresvergleich um 7,9 % und im Monatsvergleich um 0,8 % gestiegen ist.
Der Kern-Verbraucherpreisindex stieg im Monatsvergleich um 0,5 % und im Jahresvergleich um 6,4 %. Die Daten „deuten im Grunde darauf hin, dass die Fed die Zinsen in diesem Monat anheben wird und dass sie die Zinserhöhungen zumindest anfänglich fortsetzen wird“, sagte Rodrigo Catrill, Währungsstratege der National Bank of Australia, gegenüber Reuters.
Die Fed und die Bank of Japan werden beide in der kommenden Woche ihre geldpolitischen Entscheidungen treffen. Während allgemein erwartet wird, dass die Fed die Zinssätze anhebt, entscheidet sich ihr japanisches Pendant wahrscheinlich dafür, eine zurückhaltendere Haltung beizubehalten.
Sowohl das britische Pfund als auch der Euro haben die Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine und den daraus resultierenden Anstieg der Rohstoffwerte weiterhin zu spüren bekommen.
Der Euro wurde zuletzt bei 1,1010 USD gehandelt. Der Donnerstag verlief für die europäische Gemeinschaftswährung äußerst volatil. Am Ende schloss er 0,8 % tiefer.
„Die hawkische Botschaft der EZB erzeugte einen vorübergehenden Aufwärtsdruck auf den Euro, dieser war aber sehr kurzlebig, was darauf hindeutet, dass andere Dynamiken alle Überlegungen über das, was die EZB tun könnte, außer Kraft setzen, einschließlich Nachrichten aus der Ukraine“, sagte Catrill.
Er bezog sich auf die am Donnerstag getroffene geldpolitische Entscheidung der EZB, die den Zinssatz konstant bei 0 % hielt, aber sagte, dass sie ihre Anleihekäufe im 3. Quartals auslaufen lassen werden. Die Entscheidung lässt auch die Möglichkeit einer Zinserhöhung bis Ende 2022 offen.
Die EZB hat zudem ihre Wachstumsprognosen für 2022 und 2023 leicht nach unten korrigiert, während sie die Inflationserwartungen angehoben hat. Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde bezeichnete den Ukraine-Konflikt als „Wendepunkt für Europa“, der die Inflation ankurbeln, aber das Wirtschaftswachstum bremsen werde.
Unterdessen brachten die Gespräche zwischen dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow am Donnerstag enttäuschend wenig Fortschritte in Richtung einer Beendigung des Konflikts.