Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar gab im frühen europäischen Handel am Donnerstag leicht nach und setzte damit seinen jüngsten Ausverkauf fort. Zuvor haben schwache US-Wirtschaftsdaten auf eine bevorstehende Rezession hingedeutet und der Fed weitere Argumente für eine Verlangsamung ihrer aggressiven Zinserhöhungen geliefert.
Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, wurde 0,1 % niedriger bei 101,970, knapp über dem 7-Monats-Tief von 101,77 zu Beginn der Woche, gehandelt.
Der Dollar ist seit seinem Höchststand Ende September um mehr als 10 % gefallen, nachdem er während eines Großteils des Jahres 2022 durch eine aggressive Straffung der Geldpolitik angekurbelt worden war.
Die Verkäufe setzten sich am Mittwoch fort, nachdem die US-Einzelhandelsumsätze im Dezember so stark wie seit einem Jahr nicht mehr gesunken waren. Auch die Produktion des verarbeitenden Gewerbes verzeichnete den stärksten Rückgang seit fast zwei Jahren, was Befürchtungen schürte, dass die größte Volkswirtschaft der Welt auf eine Rezession zusteuert.
„Seit der ISM-Bericht auf eine bevorstehende Rezession hindeutet, hat sich die Aufmerksamkeit des Marktes für die US-Wirtschaftsaussichten exponentiell erhöht: Sollte es jetzt, wo der US-Datenkalender wieder an Fahrt gewinnt, neue Anzeichen für eine wirtschaftliche Verlangsamung geben, ist mit weiteren Pullbacks beim Dollar zu rechnen“, so die Analysten der ING Bank (AS:INGA) in einem Kommentar.
Der USD/JPY notierte 0,5 % niedriger bei 128,26, wobei sich der Yen von seinen starken Verlusten etwas erholen konnte, nachdem die Bank of Japan die Schwankungsbreite ihrer Zinskurvensteuerungspolitik beibehalten und damit die Erwartungen auf einen weiteren Schritt in Richtung Straffung der Geldpolitik enttäuscht hatte.
Spekulationen, dass die steigende Inflation die Zentralbank zu einer Änderung dieser ultralockeren Politik zwingen wird, führten jedoch zu einer deutlichen Erholung des Yen.
Andernorts stieg der EUR/USD um 0,3 % auf 1,0819 und verharrte damit in der Nähe eines 9-Monats-Hochs, da Beamte der Europäischen Zentralbank weiterhin auf der Notwendigkeit deutlicher Zinserhöhungen beharrten.
Klaas Knot, amtierender Präsident der niederländischen Notenbank, griff dieses Thema am Donnerstag erneut auf.
„Ich denke, dass wir mindestens bis Mitte des Jahres unsere Geldpolitik weiter straffen müssen“, sagte Knot in einem Interview mit CNBC. Zur Begründung verwies er auf die zugrunde liegende Inflation in der Eurozone, die keine Anzeichen einer Abschwächung zeige.
Der GBP/USD gab 0,1 % auf 1,2321 ab und entfernte sich damit weiter von dem am Vortag erreichten 1-Monats-Hoch von 1,2435. Der AUD/USD verlor unterdessen 0,7 % auf 0,6894, nachdem aktuelle Arbeitsmarktdaten eine unerwartete Abkühlung gegenüber Dezember gezeigt hatten.
Der NZD/USD rutschte um 0,6% ab und wurde bei 0,6399 gehandelt. Die Meldung, dass Premierministerin Jacinda Ardern Anfang Februar zurücktreten wird, belastete die Stimmung rund um den Kiwi.