Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar notierte am Freitag im frühen europäischen Handel leicht fester und stand dank der hawkischen Haltung der Fed weiterhin hoch im Kurs bei den Anlegern. Der japanische Yen erlebte nach dem Eingreifen japanischer Behörden dagegen eine stark volatile Phase.
Bis 8:50 Uhr MEZ kletterte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % höher auf 111,248. Damit lag er nur knapp unter seinem höchsten Stand seit 20 Jahren (111,81), das er am gestrigen Handelstag erreicht hatte.
Der USD/JPY verlor 0,1 % auf 142,28. Am Donnerstag brach der US-Dollar zum japanischen Yen um mehr als 1 % ein, nachdem japanische Behörden erstmals seit 1998 in den Markt eingegriffen hatten, um die japanische Landeswährung zu stützen.
Die Intervention folgte der Entscheidung der Bank of Japan, ihre ultralockere Geldpolitik beizubehalten. Dies stand in direktem Gegensatz zur Haltung der Fed, die am Mittwoch ihren Leitzinssatz um 75 Basispunkte anhob.
„Da die Fed immer restriktiver wird und die BoJ immer noch Geld druckt, sieht es so aus, als wollte die japanische Regierung einen schnellen Anstieg auf 150 stoppen“, schrieben Analysten von ING (AS:INGA) in einem Kommentar. „Aufgrund der anhaltenden Dollar-Stärke könnten die japanischen Behörden in den nächsten 6 bis 9 Monaten mit dem Devisenmarkt beschäftigt sein.“
An anderer Stelle näherten sich einige wichtige Währungen neuen Tiefstständen gegenüber dem stark steigenden Dollar an, der von steigenden Anleiherenditen im Gefolge der geldpolitischen Sitzung der Fed profitierte.
Der EUR/USD verlor 0,2 % auf 0,9813. Damit war die europäische Gemeinschaftswährung nicht weit von ihrem 20-Jahres-Tief von 0,9807 entfernt, das gestern erreicht wurde. Der Einkaufsmanagerindex für September in der Eurozone wird heute im Laufe des Tages veröffentlicht. Er wird wahrscheinlich neue dunkle Wolken über den regionalen Wirtschaftsaussichten signalisieren.
Der GBP/USD notierte 0,3 % schwächer auf 1,1223. Gestern hob die Bank of England die Zinsen um 50 Basispunkte an.
„Was an dieser Entscheidung am meisten auffällt, ist, dass der geldpolitische Ausschuss der Bank of England zunehmend gespaltener wird“, schrieben die Analysten von ING. „Zum ersten Mal seit der großen Finanzkrise hatten wir drei Dissidenten.“
Das risikoempfindliche Währungspaar AUD/USD handelte 0,3 % tiefer auf 0,6621, während der USD/CNY 0,3 % anzog und auf 7,0981 notierte. Allerdings notiert der chinesische Yuan derzeit auf einem 2-Jahres-Tief gegenüber dem Dollar. Der USD/TRY kletterte 0,3 % auf 18,3930 nach oben. Gestern hatte die türkische Zentralbank eine weitere überraschende Zinssenkung um 100 Basispunkte vorgenommen.