Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar konnte sich im frühen europäischen Handel stabilisieren, nachdem er gestern mit Verlusten aus dem Handel gegangen war. Der Euro kletterte vor einer wahrscheinlich weiteren Jumbo-Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) über die Parität.
Bis 9:00 Uhr MEZ stieg der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, um 0,2 % auf 109,745. Zuvor war er bis auf 109,373 gefallen, dem niedrigsten Niveau seit mehr als einem Monat.
In Anbetracht der steigenden Erwartungen, dass die Fed nach einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte in der kommenden Woche bald zu weniger aggressiven Anhebungen übergehen wird, konnte der Dollar seine jüngsten Höchststände nicht halten.
Die Erwartungen an diesen Schritt haben sich mit schwachen Immobiliendaten nochmals erhöht. Daten von Mittwoch haben gezeigt, dass die Verkäufe neuer Immobilien im September um über 10 % eingebrochen sind.
„Es sollte jedoch inzwischen klar sein, dass der Immobiliensektor fest in der Schusslinie der hawkischen Geldpolitik der Fed steht. Es wird aber wichtig sein, zu beobachten, wie andere Sektoren der US-Wirtschaft auf das Vorgehen der Fed reagieren werden, und ob die Fed zu der Schlussfolgerung kommt, dass die Gesamtnachfrage schwach genug ist, um Angebotsengpässe auszugleichen“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung.
Das Hauptaugenmerk der Händler liegt heute aber auf der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank, von der die Märkte eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte erwarten.
Der EUR/USD fiel am Donnerstagmorgen um 0,2 % auf 1,0057, obwohl der GfK-Konsumklimaindex in Deutschland für November leicht auf -41,9 stieg, nach -42,8 im Oktober.
„Es ist derzeit sicher noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen. Für die Verbraucherstimmung bleibt die Lage sehr angespannt“, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Bis dato kann sich das Währungspaar über der Parität halten, während sich die EZB anschickt, ihren Leitzins auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt anzuheben, um die Rekordinflation in der Eurozone zu bekämpfen.
Der GBP/USD verlor 0,3 % auf 1,1591 und konnte seinen höchsten Stand seit dem 13. September nicht halten. Dennoch reagierten viele Händler positiv auf ein gewisses Maß an politischer Stabilität mit der Amtsübernahme durch den neuen Premierminister Rishi Sunak. Jeremy Hunt wird weiterhin Finanzminister bleiben.
„Der britische Credit Default Swap für Staatsanleihen hat sich jetzt wieder auf das Niveau vor dem ‚fiskalischen Fiasko‘ erholt, während die Spreads von Gilt-Bonds jetzt wieder in der Nähe von Anfang September liegen“, hieß es in der ING-Mitteilung weiter.
Der USD/JPY gab um 0,5 % auf 145,64 nach. Dabei erholte sich der Yen gegenüber dem Dollar. Wie lange die Interventionen noch andauern können, ist fraglich, zumal die Bank of Japan auf ihrer Sitzung am Freitag die Zinssätze voraussichtlich auf ihrem ultraniedrigen Niveau belassen wird.
Der AUD/USD verlor 0,1 % auf 0,6489, während der NZD/USD um 0,2 % auf 0,5845 zulegen konnte. Der USD/CNY notierte 0,6 % fester auf 7,2152.