Von Peter Nurse
Investing.com – Der Dollar wurde am Donnerstag in der Nähe seines mehrwöchigen Tiefs gehandelt. Schwache US-Daten haben die Zweifel an einer nachhaltigen Erholung des US-Arbeitsmarkts angeheizt. Der Euro konnte derweil ein neues 1-Monats-Hoch erreichen.
Gegen 09:55 MEZ lag der Dollar Index, der den Dollar gegenüber ausgewählten anderen Währungen nachzeichnet, bei 92,483, nachdem er in der Nacht auf eine 4-Wochen-Tief von 92,376 gefallen war.
USD/JPY musste Verluste hinnehmen und sank auf 109,97, GBP/USD stieg um 0,1 % auf 1,3782. Das risikoempfindliche Währungspaar AUD/USD stieg um 0,2 % auf 0,7380. Unterstützend hatten dabei die Daten zu einem neuen australischen Rekordhandelsüberschuss im Juli gewirkt.
Die US-Beschäftigungsdaten, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, zeigen ein Stellenplus von 374.000 für den August. Dies liegt weit unter den Erwartungen von 600.000 Stellen.
Obwohl der ADP-Bericht als eher inkonsistente Orientierungshilfe im Gegensatz zum monatlichen Arbeitsmarktbericht gilt, war die Verfehlung dennoch enorm. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Entwicklung außerhalb der Landwirtschaft ebenfalls hinter den Erwartungen von 750.000 zurückbleibt.
Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA, die um 13:30 Uhr MEZ veröffentlicht werden, stehen unter strenger Beobachtung im Hinblick auf die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Ökonomen erwarten rund 345.000 Erstanträge, ein kleiner Rückgang gegenüber 353.000 Erstanträgen in der Vorwoche.
Im Gegensatz zum Dollar zeigte der Euro Stärke und kletterte auf ein 1-Monats-Hoch von 1,1857. EUR/USD liegt derzeit mit Plus 0,1 % bei 1,1843.
Die Zeichen für ein Wirtschaftswachstum in der Eurozone in Verbindung mit dem Inflationsdruck haben der Währung Aufwind gegeben. Der Verbraucherpreisindex in der Eurozone kletterte auf 3 %.
Darüber hinaus haben sich die Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank erstmals öffentlich zu ihren Plänen im Hinblick auf eine Drosselung der Anleihekäufe geäußert. Jens Weidmann, Chef der Bundesbank, umschrieb am Mittwoch die schrittweise Reduzierung der geldpolitischen Anreize von Seiten der Zentralbank.
„Die Juli-Sitzung der EZB hat sich einzig und allein um die Überarbeitung der Prognose im Hinblick auf die Zinssätze gedreht. Die Debatte darüber, was mit den Anleihekäufen passiert, wird dagegen erst in der September-Sitzung zur Sprache kommen“, schrieben Analysten von Nordea in einem Kommentar.
Die Erzeugerpreise in der Eurozone werden zu einem späteren Zeitpunkt im Handelstag bekanntgegeben. Diese stehen unter besonderer Beobachtung, um Hinweise darauf zu erhalten, wie sehr die Erzeuger unter Druck stehen, die Preise zu erhöhen.
Die Währungen von Schwellenländern, deren Zentralbanken die Zügel bei der Währungspolitik bereits angezogen hatten, profitieren weiterhin von der Annahme, dass die Fed noch mindestens ein oder zwei Monate ihre Politik unverändert belassen wird. Der südafrikanische Rand konnte 0,4 % zulegen und erreichte seinen höchsten Stand seit einem Monat. In Lateinamerika konnten der mexikanische, chilenische und kolumbianische Peso in der vergangen Woche um nahezu 2 % gegenüber dem Dollar zulegen.