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Euro: Der Absturz geht weiter - Wachstumsstillstand

Veröffentlicht am 05.07.2022, 11:04
Aktualisiert 05.07.2022, 11:48
© Reuters.
EUR/USD
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Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Der Euro ist am Dienstag gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Hintergrund waren neue Umfragedaten, wonach die Euro-Wirtschaft im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf eine Kontraktion zusteuert.

Gegen 10.40 Uhr MEZ notierte der Euro bei 1,0335 Dollar und damit auf dem niedrigsten Stand seit seiner Einführung als Buchgeld im Jahr 1999.

Der jüngste Abwärtsimpuls folgte auf die Veröffentlichung des viel beachteten S&P Global-Einkaufsmanagerindex für den Euroraum, der von 54,8 im Mai auf 52,0 im Juni fiel. Damit lag der Index zwar etwas höher als ursprünglich geschätzt, aber immer noch auf dem niedrigsten Stand seit 16 Monaten.

Nach Einschätzung von S&P lassen die neusten Umfrageergebnisse darauf schließen, dass sich das Wachstum in der Eurozone im zweiten Quartal insgesamt auf etwa 0,2 % verlangsamt hat. Sinkende Werte bei den Teilindizes Neuaufträge und Beschäftigung signalisieren zudem eine weitere konjunkturelle Eintrübung in den kommenden Monaten.

"Die Industrie ist bereits erstmals seit zwei Jahren wieder geschrumpft, und der Servicesektor hat angesichts der Krise bei den Lebenshaltungskosten deutlich an Dynamik verloren", sagte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence.

"Die Ausgaben der Privathaushalte für nicht lebensnotwendige Güter und Dienstleistungen sind aufgrund des Preisanstiegs besonders unter Druck geraten, aber auch die Aufwendungen und Investitionen der Unternehmen nehmen als Reaktion auf die trüben Aussichten und die verschärften Finanzierungsbedingungen ab", fügte er hinzu.

Ein Lichtblick in der Umfrage war, dass der Inflationsdruck allmählich nachlässt, so S&P unter Berufung auf "eine deutliche Abschwächung des Preiswachstums in der Industrie, wieder besser funktionierende Lieferketten und die Nachfrageabschwächung". Dennoch bleibt er "hoch"

Eine nachhaltige Abschwächung des Preisdrucks würde den Druck auf die Europäische Zentralbank verringern, die Zinsen im Laufe des Sommers aggressiv anzuheben. Wegen der Prognose der Zentralbank rechnen die Märkte mit einer Anhebung um 25 Basispunkte im Juli und um 50 Basispunkte im September.

Die PMI-Daten lösten eine abrupte Korrektur dieser Erwartungen aus: Gegen 10.40 Uhr lagen die Renditen der zinssensiblen zweijährigen deutschen Anleihe 13 Basispunkte niedriger bei 0,49 %.

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