von Robert Zach
Investing.com - Der Euro ist gestern spürbar unter Druck geraten und markierte mit 1,1177 Dollar auf den tiefsten Stand seit Juni 2017 gefallen. Im Vorfeld der wichtigen US-Arbeitsmarktdaten hat sich die Gemeinschaftswährung leicht erholt.
Zuletzt handelte der EUR/USD auf 1,1216 Dollar und damit 0,20 Prozent im Plus.
Gestern nach der geldpolitischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die eine neue TLTRO-Runde ankündigte sowie die Forward Guidance der Zinssätze für die Euro-Zone verlängerte und die Wachstums- und Inflationsprognosen herabsetzte, geriet der Euro-Dollar stark unter Druck. In der Folge sanken die zehnjährigen Renditen für deutsche Bundesanleihen mit 0,048 Prozent auf den tiefsten Stand seit Oktober 2016.
Während der Pressekonferenz betonte EZB-Chef Mario Draghi vor allem ie externen Risiken wie den Handelskrieg und die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft. Da sei dann auch die Geldpolitik machtlos, sagte er.
Als Schlüsselunterstützung für den EUR/USD gilt nun die psychologisch wichtige Marke von 1,1200 Dollar. Erst ein Wochenschlusskurs darunter dürfte die Tür für weitere Verluste eröffnen.
Unterstützung könnte der Euro dadurch erfahren, dass er von Anlegern als Finanzierungswährung eingesetzt wird. Das lässt Geld in die Euro-Zone fließen, weil die Zinsen niedrig sind und könnte der Gemeinschaftswährung mittelfristig Halt geben. Auch auf das Wachstum in China gilt zu achten. Zwar sind die Exporte sowie die Importe stark eingebrochen. Dieser Datensatz könnte sich jedoch als Ausreißer herausstellen wegen der Neujahrsfeierlichkeiten in China. Insofern gilt es auf Anzeichen für eine Stabilisierung des chinesischen Wachstums sehr genau zu achten, denn das sollte auch dem Euro wieder auf die Beine helfen. Experten erwarten zum dritten Quartal einen Aufschwung der chinesischen Wirtschaft dank der zuletzt vorgestellten Maßnahmen der Regierung in Peking und den Liquitätsspritzen.
Wie es um die US-Wirtschaft steht, hat Tickmill-Analyst Mike Seidl in seinem Video über den Konjunkturbericht Beige Book messerscharf analysiert.
Im Fokus der Anleger stehen nun die offiziellen Arbeitsmarktzahlen der US-Regierung. Anleger rechnen mit einem deutlich geringeren Stellenaufbau als im Vormonat, aber dafür mit stark steigenden Löhnen, was den Kostendruck auf Unternehmen erhöhen und damit deren Profitabilität belasten könnte. Weiter fallende Gewinnerwartungen könnten die US-Indizes in den nächsten Monaten nach unten drücken.
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