FOKUS 1-Spekulationen um Frankenintervention - Dollar profitiert

Veröffentlicht am 24.06.2009, 15:34
EUR/USD
-
EUR/CHF
-

* Spekulationen auf Intervention von Schweizer Zentralbank

* Warten auf Fed

(neu: US-Daten, Franken)

Frankfurt/Zürich, 24. Jun (Reuters) - Am Devisenmarkt haben am Mittwoch erneut Spekulationen um Zentralbankinterventionen gegen den Franken die Runde gemacht. Offenbar habe die Schweizer Nationalbank (SNB) Dollar und Euro gegen den Franken gekauft, sagten Devisenhändler. Stärker gestiegen als die Gemeinschaftswährung sei der Dollar.

Händlern zufolge kaufte die SNB Dollar bei Kursen um 1,0880 Franken. Der Dollar sprang zur Eidgenossenwährung um zwei Prozent bis auf 1,0907 Franken. "Das scheint ein nennenswertes Volumen gewesen sein, was auch auf Euro/Dollar durchschlägt", sagte Ulrich Leuchtmann, Leiter Devisen der Commerzbank. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,4025 Dollar, nachdem sie zuvor bis auf 1,4138 Dollar zugelegt hatte.

Die SNB kaufte Händlern zufolge Euro zu einem Kurs von 1,5125 Franken, der Euro baute seine Kursgewinne auf bis zu 1,5286 Franken aus. Die SNB wollte zu den Marktspekulationen keine Stellung nehmen. Erklärtes Ziel der SNB ist es, eine Aufwertung des Franken zu verhindern. Die Währung ist vor allem wegen ihrer Rolle als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten gefragt.

Einen eher schwächenden Effekt auf den Euro hatte der stark gefragte Jahrestender der Europäischen Zentralbank. Die Notenbank teilte fast eine halbe Billion Euro zum Festzins von 1,0 Prozent zu. "Da haben anschließend wohl einige am Devisenmarkt darüber nachgedacht, dass nun mehr Geld im System ist", sagte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. Seiner Ansicht nach wird die hohe Zuteilung aber keinen nachhaltigen Effekt auf die Devisenkurse haben. Inflationsgefahren erwüchsen daraus nicht.

Daneben blickten Marktteilnehmer vor allem auf das Treffen der US-Notenbank Fed. Der wirtschaftliche Ausblick der Währungshüter wird möglicherweise Rückschlüsse zulassen, wie lange die gegenwärtige Null-Zins-Politik andauert. Viel wichtiger für die Marktteilnehmer ist nach Ansicht von Leuchtmann aber, welche alternativen Mittel die Notenbank aus dem Hut zaubert. "In den Futures eingepreiste Zinserhöhungen waren zuletzt bereits wieder deutlich zurückgekommen. Offensichtlich gibt es aber viele Marktteilnehmer, die damit rechnen, dass die Fed ihre Maßnahmen des Quantitative Easing noch weiter ausweiten könnte, um die steigenden Zinsen am langen Ende unter Kontrolle zu bekommen", erläuterte er.

Am Anleihemarkt trat der Bund-Future weite Teile des Handels auf der Stelle. Nach überraschend starken US-Konjunkturdaten fiel er etwas zurück und notierte sieben Ticks schwächer bei 120,16 Punkten. "Nach der jüngsten Rally ist es eher ein Zeichen der Stärke, dass sich der Kontrakt so hält", sagte Sartoris. Die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 3,474 Prozent.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 23.06.09

------------------------------------------------------------

EZB 1,4029 1,3978

EuroFX 1,4071 1,3959

Umlaufrendite in Prozent 3,19 3,21

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Martin Zwiebelberg)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.