Investing.com - Der Dollar ist am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen gesunken, nachdem der jüngste US-Beschäftigungsreport gezeigt hatte, dass das zwar viele neue Stellen geschaffen wurden, aber das Lohnwachstum träge geblieben ist, womit das wichtigste Argument für eine Beschleunigung der Zinserhöhungen entfällt.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag im späten Handel auf 90,06, ein Tagesverlust von 0,11%. Über die Woche ist der Index um 0,17% gestiegen.
Das US-Arbeitsministerium berichtete, dass die US-Wirtschaft im letzten Monat 313.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, was weit über den Vorhersagen von 200.000 neuen Stellen lag. Es handelt sich um den höchsten Anstieg in einem Monat in eineinhalb Jahren.
Der Report zeigte jedoch auch, dass der durchschnittliche Stundenlohn im Februar um lediglich 0,1% gestiegen ist, womit die Jahresrate des Lohnwachstum von 2,8% im Januar auf nunmehr 2,6% gefallen ist.
Die Verlangsamung des Lohnwachstums hat den Erwartungen auf vier US-Zinserhöhungen in diesem Jahr einen Dämpfer verpasst und den Ausblick für den Dollar eingetrübt, der für renditesuchende Anleger attraktiver wird, wenn die Zinsen steigen.
Der Dollar war Anfang der Woche nach unten gerutscht, vor dem Hintergrund der angespannten Lage in den internationalen Handelsbeziehungen, nachdem Präsident Donald Trump entschieden hatte, Stahl- und Aluminiumimporte mit hohen Zöllen zu belegen.
Die US-Währung gewann in den Folgetagen wieder an Boden zurück, nachdem das Weiße Haus gesagt hatte, dass die wichtigen US-Handelspartner Kanada und Mexiko nicht von den Zöllen betroffen seien.
Der Euro hat sich gegenüber dem Dollar kaum bewegt, mit dem EUR/USD Kurs auf 1,2308.
Die Gemeinschaftswährung war in der vorangegangenen Sitzung gefallen, nachdem der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi die Entscheidung zum Fallenlassen der Aussage im Zinsstatement der Bank, dass im Zweifel eine lockere Geldpolitik verfolgt werden würde, heruntergespielt hatte.
Draghi warnte außerdem, dass wachsender Protektionismus die Wachstumsaussichten im Euroraum gefährden könnten.
Der Dollar ist auf ein Wochenhoch gegenüber dem Yen gestiegen, mit dem USD/JPY Kurs um 0,56% höher auf 106,81.
Die japanische Währung blieb in der Defensive, nachdem die Zentralbank des Landes am Freitag in der Geldpolitik wie erwartet alles beim alten gelassen und wiederholt hatte, dass die Inflation immer noch weit unter ihrem Zielwert liege, womit die Politik des lockeren Geldes noch eine Weile weitergehen werde.
Der Euro ist gleichfalls gegenüber dem Yen angestiegen, mit dem EUR/JPY Kurs im späten Handel um 0,54% höher auf 131,47.
Das Pfund legte gegenüber der US-Währung zu, mit dem GBP/USD Kurs um 0,33% höher auf 1,3853. Der britischen Währung halfen vor allem Daten, denen nach die Industrieproduktion in Großbritannien weiter wächst.
In der kommenden Woche dürften sich die Investoren auf die am Dienstag erscheinenden US-Inflationsdaten konzentrieren, um die Aussichten auf eine straffere Geldpolitik in den kommenden Monaten besser bewerten zu können.
Berichte zu den US-Einzelhandelsumsätzen und Inflationsdaten aus der Eurozone dürften ebenfalls die Märkte beeinflussen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 12. März
In Japan erscheinen vorläufige Zahlen zu den Auftragseingängen für Werkzeugmaschinen.
Dienstag, den 13. März
Aus Australien kommt ein Report zum Geschäftsklima herein.
In den USA erscheinen Daten zur Inflation der Verbraucherpreise.
Der Vorsitzende der kanadischen Zentralbank Stephen Poloz wird in Ontario eine Rede halten.
Mittwoch, den 14. März
China legt Zahlen zur Industrieproduktion und den Anlageinvestitionen vor.
EZB Präsident Mario Draghi spricht bei einem Ereignis in Frankfurt.
Später gibt dann noch aus den USA Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und der Erzeugerpreisinflation.
Donnerstag, den 15. März
Neuseeland berichtet zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal.
Die Schweizer Nationalbank gibt die Leitzinsen bekannt und veröffentlicht ihre Einschätzung zur Geldpolitik.
Aus den USA kommen eine ganze Reihe von Konjunkturberichten herein, wie die Anträge auf Arbeitslosigkeit, die Importpreise und die Lage im produzierenden Gewerbe in den Ballungsräumen New York und Philadelphia.
Freitag, den 16. März
Die Eurozone publiziert korrigierte Daten zur Verbraucherpreisinflation.
Kanada berichtet zu den Verkäufen von Fabrikgütern.
Die Woche geht zu Ende mit Zahlen aus den USA zu den Baugenehmigungen, den Hausbauanfängen und der Industrieproduktion.