Investing.com - Der Euro steigt nach seinem Kurssturz im Morgenhandel gegenüber dem Dollar und dem Yen erneut an. Der Aufstieg wird vor allem durch den Renditeanstieg bei den deutschen Bundesanleihen gefördert. Am Tag zuvor sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, Anleger sollten sich an eine höhere Volatilität des Schuldenmarktes gewöhnen.
EUR/USD stieg um 0,67 Prozent auf 1,1349, den höchsten Stand seit dem 18. Mai, und erholte sich somit vom Sitzungstief von 1,1232.
Deutsche 10-jährige Bundesanleihen schnellten auf den höchsten Stand September und verringerten die Lücke zu ihren US-Pendants.
Deutsche Staatsanleihen gelten als Referenzpunkt für die europäischen Finanzmärkte und höhere Renditen treiben auch den Eurokurs gegenüber dem Dollar hoch. Die Renditen steigen mit fallenden Preisen.
Im Anschluss an die Stellungnahme der EZB, bei der keine Veränderungen der Geldpolitik bekannt gegeben wurden, sagte Mario Draghi, dass die Anleger sich an eine höhere Volatilität der europäischen Anleihemärkte gewöhnen sollten. Diese werden keine Auswirkungen auf geldpolitische Entscheidungen der Bank haben.
Die EZB revidierte ihre Inflationsprognosen für das laufende Jahr von null auf 0,3 Prozent und sagte, sie erwarte weiteren Anstieg in 2016 und 2017.
Die Revision folgte auf am Dienstag veröffentlichte Daten, denen zufolge im Mai der erste Anstieg der Verbraucherpreise in der Eurozone seit sechs Monaten verzeichnet wurde.
Am Morgen schwächelte der Euro infolge anhaltender Sorgen über die griechische Finanzkrise.
Gespräche zwischen dem griechischen Premierminister Alexis Tsirpas und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker in Brüssel endeten am Mittwoch Abend ohne Ergebnis.
Dennoch bestätigten beide Parteien, dass eine Übereinkunft unmittelbar bevorstehe und dass die Gespräche am Freitag fortgesetzt werden sollen.
Am 5. Juni wird die nächste Zahlung an den Internationalen Währungsfonds in Höhe von 305 Mio. Euro fällig und das Rettungsprogramm läuft am Ende des Monats aus.
Gegenüber Yen stieg der Euro erneut auf ein Fünfmonatshoch, EUR/JPY stieg um 0,44 Prozent auf 140,69, nachdem das Paar früher am Tag auf einen Tiefstwert von 139,56 gefallen war.
Der Dollar dagegen rutscht gegenüber dem Yen ab, USD/JPY fiel auf 124,04, runter vom Zwölfjahreshoch von 125,05, das das Paar am Dienstag erreicht hatte.
Am Mittwoch veröffentlichte Daten belegten, dass der Privatsektor in den USA im vergangenen Monat 201.000 neue Stellen geschaffen hatte, die Zahl lag leicht über den Erwartungen von 200.000 Stellen und deutete auf eine fortschreitende Erholung des Arbeitsmarktes hin.
Die Anleger warten auf den am Freitag erscheinenden Arbeitsmarktbericht der Regierung, man hofft auf Anzeichen für ein weiteres Anziehen der Wirtschaft.
USA veröffentlichen im Laufe des Börsentages Daten zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte angesichts des starken Euro um 0,47 Prozent runter auf ein Zweiwochentief von 94,90.