Investing.com - Der Euro ist am Dienstag auf ein Sitzungshoch gegenüber dem US-Dollar gestiegen, nachdem Zahlen hereingekommen waren, die zeigten, dass die Verbraucherpreise im Mai zum ersten Mal seit sechs Monaten gestiegen sind, während Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den Schuldenverhandlungen mit Griechenland der Gemeinschaftswährung zusätzlichen Auftrieb verliehen haben.
Der EUR/USD Kurs hat Höchststände von 1,0995 erreicht, während er vor der Herausgabe der Zahlen noch bei 1,0978 gelegen hatte.
Die Statistikbehörde der Europäischen Union Eurostat meldete, dass der Verbraucherpreisindex im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 0,3% angestiegen ist, nachdem er im April noch stabil geblieben war. Volkswirte hatten einen Zuwachs von 0,2% vorhergesagt.
Die Basisinflation, die die Kosten für Energie, Lebensmittel und Alkoholika unberücksichtigt lässt, ist ebenfalls gestiegen. Die Jahresrate der Basisinflation ist auf 0,9% gestiegen, nach einem Rekordtief von 0,6% im April.
Billigeres Öl wirkt weiterhin als Inflationsbremse. Die Energiepreise sind im Jahresvergleich um 5% gesunken, nachdem sie im April noch um 5,8% gefallen waren.
Die Daten lassen vermuten, dass das eine Billion Euro umfassende Programm zur quantitativen Lockerung, dass die Europäische Zentralbank im Januar gestartet hatte, die wirtschaftliche Lage der Region beeinflusst hat.
Das Aufwärtspotential des Euros wurde von Sorgen über Unsicherheiten bei den ins Stocken geratenen Verhandlungen eines Abkommens mit Griechenland über Wirtschaftsreformen gegen Finanzhilfen.
Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte am Dienstag, dass Griechenland am Montagabend ein "umfassendes Paket von Vorschlägen" an seine Gläubiger übergeben habe und fügte hinzu, dass die Entscheidung über ein Abkommen nun bei der politischen Führung Europas liege.
Griechenland muss am Freitag eine Rückzahlung über 305 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds leisten. Es hatte jedoch im letzten Monat gewarnt, es werde nicht in der Lage sein die Rückzahlung zu tätigen, sollte es bis dahin kein Abkommen über Wirtschaftsreformen im Gegenzug für Finanzhilfen erreicht haben.
Der Euro lag nahe eines Zweiwochenhochs gegenüber einem allgemein schwächeren Yen, mit dem EUR/JPY Kurs um 0,4% im Plus auf 136,87.
Der Dollar ist am Dienstag auf ein neues Zwölfeinhalbjahreshoch gegenüber dem Yen gestiegen, da gute Zahlen aus dem produzierenden Gewerbe und der Bauindustrie in den USA die Erwartungen auf eine Zinserhöhung bestärkt haben.
Der USD/JPY Kurs erreichte mit zwischenzeitlich 125,06 seinen höchsten Stand seit November 2002, bevor er sich auf 124,72 zurückgezogen hat.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, gab auf 97,24 nach und stand damit nicht weit von seinem Fünfwochenhoch von 97,88 entfernt, auf das er am letzten Mittwoch gestiegen war.