Investing.com - Der Euro rutscht am Freitag gegenüber dem Dollar ab. Sorgen um eine mögliche Zahlungsunfähigkeit Griechenlands nehmen zu, nachdem Vertreter des Internationalen Währungsfonds den Verhandlungstisch verlassen haben. Die Greenback-Nachfrage bleibt derweil in Erwartung weiterer Wirtschaftsdaten aus den USA unterstützt.
EUR/USD erreichte im asiatischen Späthandel 1,1218, ein Sitzungstief. Anschließend konsolidierte das Paar bei 1,1224, ein Abstieg von 0,28 Prozent.
Das Währungspaar fand Unterstützung bei 1,1080, dem Sitzungstief am 8. Juni und stieß beim Höchstwert von 1,1332 am Donnerstag auf Widerstand.
Am Donnerstag bracht der Eurokurs um über 1 Prozent ein, nachdem der IWF seine Vertreter von den Verhandlungsgesprächen mit Griechenland abgezogen hatte. Die Organisation warf dem Land mangelnde Kompromissbereitschaft bei Arbeitsmarkt- und Rentenreformen vor.
Angaben des IWF zufolge verließen die Unterhändler angesichts des Stillstands bei den Verhandlungen Brüssel und kehrten nach Washington zurück.
Am Freitag sollen die Gespräche zwischen dem griechischen Premierminister Alexis Tsipras und dem Prätendenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker wieder aufgenommen werden. Es wird jedoch bezweifelt, ob dieses Treffen noch stattfinden wird.
Ein Regierungssprecher bestätigte die Bereitschaft des griechischen Verhandlungsteams, ihre Bemühungen zu verstärken, um ein Abkommen "falls nötig, innerhalb der nächsten 24 Stunden" zu erreichen.
Die Dollar-Nachfrage bleibt indessen unterstützt. Die Anleger warten auf vorläufige Daten zu Konsumstimmung, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden sollen. Man erhofft sich weitere Hinweise auf die Konjunkturstärke der USA.
Am Donnerstag meldete das US-Arbeitsministerium, dass die Anzahl von Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche bis zum 6. Juni um 2.000 auf saisonbereinigte 279.000 Anträge gestiegen ist.
Zugleich gab jedoch auch das US-Handelsministerium bekannt, dass die Einzelhandelsumsätze im vergangenen Monat um 1,2 Prozent gestiegen sind und somit die Erwartungen von einer Zunahme um 1,1 Prozent übertroffen haben. Kern-Einzelhandel, bei dem Automobilverkäufe nicht berücksichtigt werden, stieg um 1,0 Prozent an und übertraf die Erwartungen von 0,7 Prozent Anstieg.
Der Euro fällt gegenüber dem Pfund etwas ab, EUR/GBP rutschte um 0,21 Prozent auf 0,7237.