Investing.com - Der Euro erholt sich am Donnerstag gegenüber dem Dollar von seinem Sechswochentief. Die EZB erhöhte ihre Notfallkredite für die griechischen Banken, nachdem das griechische Parlament den strikten Sparauflagen der Gläubiger zugestimmt hatte.
EUR/USD stieg zuletzt um 0,3 Prozent auf 1,0917, nachdem es am Mittwoch bis auf ein Sechwochentief von 1,3688 gefallen war.
Die EZB erhöhte ihre Notfallkredite an die griechischen Banken um 900 Mio. Euro. Aussagen zufolge operiere die Bank unter der Annahme, dass Griechenland in der Eurozone verbleiben wird.
Während der Pressekonferenz im Anschluss an die Bekanntgabe der Entscheidung, die Zinssätze in der Eurozone weiterhin bei einem Rekordtief zu halten, sagte der EZB-Präsident Mario Draghi, dass mehrere positive Entwicklungen die Erhöhung der Liquiditätshilfen ermöglicht haben.
Das griechische Parlament bestätigte am Mittwoch die harten Sparmaßnahmen, die von den Gläubigern des Landes als Gegenleistung für das dritte Rettungspaket gefordert werden.
Die Abstimmung machte den Weg frei für Verhandlungen über ein drittes Rettungsprogramm, weckte jedoch auch Zweifel über die politische Zukunft des griechischen Premierministers Alexis Tsipras. Viele Parlamentsmitglieder aus der linken Syriza-Partei stimmten gegen den Deal.
Laut Draghi war "schwierig vorauszusehen", wann die Banken wieder geöffnet werden können, und dass die Entscheidung letztendlich bei der griechischen Regierung liege.
Am 29. Juni wurden Kapitalkontrollen eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt führte ein massiver Einlagenabfluss infolge der gescheiterten Verhandlungen beinahe zu einem Zusammenbruch des Bankensystems. Auszahlungen an Geldautomaten wurden auf 60 Euro pro Tag begrenzt.
Die EZB muss sicherstellen, dass Griechenland über genügend Mittel für die Rückzahlung von 3,5 Mrd. Euro an die Bank verfügt, die am Montag fällig wird. Erst dann können die Notfallkredite erhöht werden.
Das Land wird die Zahlung Aussagen Draghis zufolge leisten und seine Zahlungsrückstände beim Internationalen Währungsfonds begleichen können.
Ein kurzfristiges Rettungspaket in Höhe von 7 Mrd. Euro, mit dem Griechenland bis zur Ausarbeitung des neuen Rettungsprogramms über Wasser gehalten werden kann, wurde grundsätzlich vereinbart.
Die Dollar-Nachfrage derweil wurde durch die aktuellen Wirtschaftsdaten aus den USA unterstützt. Ein Bericht zeigte, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche zurückgegangen ist, was auf eine Stabilität des Arbeitsmarktes hindeutet.
Angaben des Arbeitsministeriums zufolge fiel die Zahl der Antragsteller um 15.000 auf 281.000.
Analysten gingen von einem Rückgang von 10.000 auf 285.000 Anträge aus.
Am Mittwoch bestätigte die Fed-Vorsitzende Janet Yellen erneut, dass die Federal Reserve Bank vorhabe, ihre Zinssätze in der zweiten Jahreshälfte anzuheben, sollte sich die Wirtschaft weiterhin erwartungsgemäß entwickeln.
USD/JPY handelte mit 123,94 bei einem Sechswochenhoch. EUR/JPY notierte zuletzt bei 135,26, knapp unter dem Tagestief von 134,75.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, lag zuletzt um 0,25 Prozent höher bei 97,53, unweit des früher am Tag erreichten Sechswochenhochs von 97,56.