Investing.com - Das Pfund ist am Montag auf ein Dreiwochentief gegenüber dem US-Dollar abgerutscht, nachdem Zahlen hereingekommen waren, denen nach das britische produzierende Gewerbe im letzten Monat langsamer als erwartet gewachsen ist, was sich in Befürchtungen einreihte, die Wirtschaft könnte an Schwung verlieren.
Der GBP/USD Kurs gab um 0,45% auf 1,5216 nach, während er vor Veröffentlichung der Zahlen auf 1,5268 gestanden hatte.
Der Markit-Einkaufsmanagerindex für das britische produzierende Gewerbe legte im Mai leicht auf 52,0 zu, von einem nach unten korrigierten Wert von 51,8 im April, was aber dennoch unter den Prognosen von 52,5 lag.
"Erwartungen auf eine breitangelegte Erholung der britischen Wirtschaft im zweiten Quartal des Jahres werden von diesen Daten in Frage gestellt" sagte Markits Chefvolkswirt Rob Dobson.
"Das produzierende Gewerbe ist auf dem Weg die Wirtschaft in geringem Maße zu bremsen, da der Sektor von einer Kombination eines starken Pfunds und niedriger Geschäftsinvestitionen angeschlagen ist."
Der Report kam herein, nachdem amtliche Zahlen in der letzten Woche bestätigt hatten, dass die britische Wirtschaft im ersten Quartal um nur 0,3% gewachsen ist, was zu Sorgen über eine schwächere Wirtschaftserholung Anlass gab.
Die schlechten Konjunkturdaten der jüngsten Zeit haben Erwartungen bestätigt, dass die Bank von England die Zinsen für längere Zeit auf ihrem jetzigen Niveau belassen werde.
Das Pfund blieb zudem unter Druck wegen der neuerlichen Befürchtungen über einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.
Ministerpräsident David Camerons Regierung hat am Donnerstag ein Gesetz ins Parlament eingebracht, das sicherstellt, dass bis zum Ende 2017 ein Referendum über die Mitgliedschaft in der EU abgehalten werden wird.
Der Dollar ist am Freitag von Konjunkturdaten, die zeigten, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal geschrumpft ist, weitgehend unbeeinflusst geblieben, da die jüngsten Anzeichen auf eine Wachstumserholung hindeuten, was die Märkte höhere Zinsen im Laufe des Jahres erwarten lässt.
Wie das US-Handelsministerium vermeldete ist das US-Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Monaten des Jahres mit einer Jahresrate von 0,7% gefallen, anstelle der ersten Schätzung entsprechend um 0,2% zu wachsen.
Die Nachfrage nach dem Dollar wurde von Wirtschaftsdaten des letzten Monats getragen, die anzeigten, dass die Wirtschaft nach einem schwachen ersten Quartal wieder an Fahrt gewinnt.
Ansonsten legte das britische Pfund gegenüber dem Euro zu. Der EUR/GBP Kurs gab um 0,33% auf 0,7160 nach.
Der Druck auf die Gemeinschaftswährung ist weiter spürbar, da die Aussicht auf einen griechischen Staatsbankrott weiter auf dem Markt lastet.
Griechenland muss eine Zahlung über 305 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds ableisten, die am 5. Juni fällig wird.
Befürchtungen über eine mögliche Pleite haben zugenommen, seit Athen im letzten Monat gewarnt hatte, es werde nicht in der Lage sein die Rückzahlung zu begleichen, sollte eine Vereinbarung über Reformen in Gegenleistung für Geldzahlungen mit seinen internationalen Gläubigern bis dahin nicht erreicht worden sein.
Unterdessen haben Zahlen vom Montag gezeigt, dass das produzierende Gewerbe in der Eurozone im Mai bescheidene Zuwächse verzeichnet hat.
Der Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe kam mit 52,2 unverändert gegenüber dem endgültigen Wert vom März herein und lag auf einem Zehnmonatshoch, jedoch verfehlte er damit leicht die vorläufige Schätzung von 52,3.
Die Schwäche in den Kernländern setzte sich fort, mit der französischen Industrie immer noch in der Rezession und einem nur anämischen Wachstum in Deutschland.