Investing.com - Das Pfund bleibt am Donnerstag nach einer Bekanntgabe der Bank of England gegenüber dem Dollar weiterhin überlegen. Die Zentralbank verkündete ihre allgemein erwartete Entscheidung, keine Veränderung an ihrer Geldpolitik vorzunehmen.
GBP/USD stieg um 0,41 Prozent auf 1,5402, vor der Veröffentlichung lag das Paar bei 1,5420.
Die BoE gab bekannt, dass sie ihren Referenzzinssatz unverändert bei 0,50 Prozent halten wird, von dieser Entscheidung wurde weitgehend ausgegangen. Die Rate bleibt somit seit März 2009 unverändert.
Weiterhin gab die Zentralbank bekannt, dass sie die Anlagenbestände, die durch die Ausgabe von Zentralbankreserven in Höhe von 375 Mrd. GBP finanziert wurden, behalten wird.
Der Zinsentscheid wurde nicht veröffentlicht, das Sitzungsprotokoll wird in zwei Wochen erwartet.
Die Stellungnahme kam einen Tag nach der Veröffentlichung eines Berichts, dem zufolge der Dienstleistungssektor Großbritanniens im Oktober so langsam expandiert hatte wie seit fünf Monaten nicht mehr. Die Daten deuten auf ein schwächelndes Wirtschaftswachstum hin.
Gegenüber dem Euro bleibt die britische Währung bei einem Monatstief, EUR/GBP steht bei 0,7365, dem höchsten Stand seit dem 8. Mai.
Der Dollar bleibt durchgehend schwach. Ein steiler Anstieg der deutschen Bundesanleihen verleiht dem Euro Unterstützung.
Deutsche 10-jährige Bundesanleihen schnellten am Donnerstag auf den höchsten Stand September und verringerten die Lücke zu ihren US-Pendants.
Deutsche Staatsanleihen gelten als Referenzpunkt für die europäischen Finanzmärkte und höhere Renditen treiben auch den Eurokurs gegenüber dem Dollar hoch. Die Renditen steigen mit fallenden Preisen.
Der Anstieg wird durch aktuelle Kommentare des EZB-Präsidenten Mario Draghi gefördert. Am Tag zuvor sagte Draghi, Anleger sollten sich an eine höhere Volatilität des Schuldenmarktes gewöhnen.
Zusätzlichen Auftrieb erhielt der Euro, nachdem die EZB ihre Inflationsprognosen für das laufende Jahr nach oben revidiert und daneben bestätigt hatte, dass sie keinen Grund sehe, ihr Programm nach dem steilen Preisanstieg europäischer Anleiherenditen weiter auszudehnen.
Unsicherheit hinsichtlich der möglichen Zahlungsunfähigkeit Griechenlands wirkte sich nicht auf den Eurokurs aus.
Gespräche zwischen dem griechischen Premierminister Alexis Tsirpas und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker in Brüssel endeten am Mittwochabend ohne Ergebnis.
Dennoch bestätigten beide Parteien, dass eine Übereinkunft unmittelbar bevorstehe und dass die Gespräche am Freitag fortgesetzt werden sollen.
Am 5. Juni wird die nächste Zahlung an den Internationalen Währungsfonds in Höhe von 305 Mio. Euro fällig und das Rettungsprogramm läuft am Ende des Monats aus.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte angesichts des starken Euro um 0,41 Prozent runter auf ein Zweiwochentief von 94,95.