Investing.com - Das Pfund steigt am Mittwoch gegenüber dem Dollar auf ein Sitzungshoch, nachdem Daten aus Großbritannien für April eine über den Erwartungen liegende Industrieproduktion und gleichzeitig einen unerwarteten Rückgang des verarbeitenden Gewerbes belegt hatten.
GBP/USD erreichte mit 1,5471 den höchsten Stand seit dem 26. Mai. Vor der Veröffentlichung der Daten lag das Paar bei 1,5442.
Das Office for National Statistics gab bekannt, dass die Industrierproduktion im Vereinigten Königreich im April um 0,4 Prozent gestiegen sei. Die Erwartungen gingen nach einem Anstieg von 0,6 Prozent im März lediglich von einem Anstieg um 0,1 Prozent aus.
Die Daten stärken die Hoffnung, dass sich die Wirtschaft nach der Flaute im ersten Quartal auf dem Weg der Erholung befindet.
Allerdings zeigte der Bericht auch einen Rückgang der Produktion im verarbeitenden Gewerbe um 0,4 Prozent. Der Anstieg des vergangenen Monats wurde somit nivelliert. Der Rückgang der Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist größtenteils auf einen 6 %-igen Produktionsrückgang in der pharmazeutischen Industrie zurückzuführen.
Der Dollar bleibt durchgehend unterlegen, Euro- und Yen-Gewinne wirken sich aus.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte um 0,49 Prozent runter auf 94,35.
Anhaltender Ausverkauf europäischer Staatsanleihen unterstützt den Eurokurs. 10-jährige Bundesanleihen stiegen am Mittwoch auf den höchsten Stand seit September 2014.
Deutsche Staatsanleihen gelten als Referenzpunkt für die europäischen Finanzmärkte und höhere Renditen treiben auch den Eurokurs gegenüber dem Dollar hoch. Die Renditen steigen mit fallenden Preisen.
EUR/USD handelte zuletzt bei 1,1312, unter dem Sitzungshoch von 1,1385. Der Euro fällt gegenüber dem Pfund ab, EUR/GBP rutschte auf 0,7317.
Der Euro bleibt weiterhin unter Druck. Der Stillstand bei den Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Kreditgebern wirkt sich negativ aus.
Am Dienstag wiesen die Gläubiger Reformvorschläge der Regierung zurück mit der Begründung, diese erfüllen nicht die Bedingungen der Kreditoren.
Im Laufe des Tages sollen die Verhandlungen über einen Reformplan für Griechenland wieder aufgenommen werden.
Das Rettungsprogramm des IWF und der Europäischen Union läuft am Ende des Monats aus. Ohne eine neue Vereinbarung kann Griechenland seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen.
Der Yen notiert durchgehend höher, nachdem der Direktor der Bank of Japan Haruhiko Kuroda angedeutet hatte, dass der relative Wert der japanischen Währung unter Umständen nicht weiter sinken werde.
Laut Kuroda zeige der reale effektive Wechselkurs die "ausgeprägte Schwäche" der japanischen Währung.
Der reale effektive Wechselkurs misst die Yen-Level an den Währungen der Handelspartner Japans.
Weiterhin führte der BoJ-Direktor aus, dass der Dollar nicht zwangsläufig weiter gegenüber dem Yen steigen werde, da die Möglichkeit einer Anhebung der Zinssätze vom Markt bereits eingepreist wird.
USD/JPY fiel um 1,34 Prozent auf ein Zweiwochentief von122,68 und lag damit weit unter dem am Freitag erreichten Dreizehnjahreshoch von 125,84. Zuvor hatte ein über den Erwartungen liegender Bericht zu Beschäftigtenzahlen Hoffnungen auf eine Anhebung der Zinsen bei der Septembersitzung der Fed geweckt.