Investing.com - Das Pfund steigt am Donnerstag gegenüber einem schwachen Dollar auf den höchsten Stand seit sieben Monaten. Zuvor belegten Daten aus Großbritannien einen über den Erwartungen liegenden Anstieg der Einzelhandelsumsätze im Mai und schürten damit den Optimismus hinsichtlich der Wirtschaftslage.
GBP/USD erreichte ein Sitzungshoch von 1,5928, den höchsten Stand seit November 2014 und handelte zuletzt kaum verändert bei 1,5893.
Angaben des Office for National Statistics zufolge stiegen die Einzelhandelsumsätze im letzten Monat um 0,2 Prozent, von diesem Wert wurde an den Märkten weitgehend ausgegangen.
Die Vormonatszahl wurde von ursprünglich 1,2 Prozent auf 0,9 Prozent Anstieg berichtigt.
Verbrauchszahlen stiegen um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und blieben damit leicht hinter den Erwartungen von einem Zuwachs von 4,8 Prozent nach einer Zunahme von 4,6 Prozent im April.
Kern-Einzelhandelsumsätze, die Automobilverkäufe ausschließen, stiegen im vergangenen Monat um 0,2 Prozent; hier wurden die Erwartungen von 0,1 Prozent Anstieg übertroffen.
Der Dollar bleibt weiterhin schwach. Am Donnerstag dämpfte die Fed in ihrer Stellungnahme Hoffnungen auf eine bevorstehende Anhebung der Zinssätze. Die Bank riet den Märkten, dem Zeitpunkt für die Anhebung nicht zuviel Bedeutung beizumessen.
Die Fed senkte sowohl ihre Wirtschaftswachstums- als auch ihre Inflationsprognosen. Dies veranlasste die Anleger dazu, ihre Erwartungen hinsichtlich des Zeitpunkts und des Tempos einer erneuten Anhebung der Leitzinsen neu zu überdenken.
Die Fed-Vorsitzende Janet Yellen sagte, die Bank wolle "weitere eindeutige Belege" für nachhaltiges Wirtschaftswachstum sehen, bevor sie die Zinssätze anheben kann, bestätigte jedoch auch eine "moderate Erholung der Wirtschaft" nach dem schwachen ersten Quartal.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte mit 94,4 auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen.
Der Euro rutschte nach der Veröffentlichung der optimistischen Daten leicht ab, EUR/GBP stieg zuletzt von 0,7175 auf 0,7162.
Die Stimmung gegenüber der Einheitswährung bleibt angeschlagen, Sorgen um die näher rückende Zahlungsfrist an den Internationalen Währungsfonds und mögliche Zahlungsunfähigkeit Griechenlands wirkten sich aus.
Ein Staatsbankrott des Landes könnte zu seinem Austritt aus dem Euro führen.
Die griechische Zentralbank warnte am Mittwoch, dass das Land in eine "unkontrollierbare Krise" stürzen könnte, sollte es nicht vorher zu einem Kompromiss kommen.
Später am Tag sollen die Verhandlungen zwischen den europäischen Finanzministern fortgesetzt werden, viel Hoffnung auf ein Abkommen gibt es aber nicht.