Investing.com - Der Euro ist am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen etwas gesunken inmitten zunehmender Ängste über die Aussichten auf einen griechischen Zahlungsausfall. Der US-Dollar hat die Woche aber dennoch mit Verlusten gegenüber der Gemeinschaftswährung und dem Yen abgeschlossen, da die Investoren ihre Erwartungen auf eine Zinserhöhung zurückgestellt haben.
Der EUR/USD Kurs hatte im späten Handel um 0,09% auf 1,1352 nachgegeben, nachdem er zuvor auf bis zu 1,1293 gefallen war.
Der Druck auf der Gemeinschaftswährung blieb bestehen, da die Fronten zwischen Athen und seinen internationalen Gläubigern weiter verhärtet sind, als sich die Frist für die Rückzahlung griechischer Schulden an den Internationalen Währungsfonds am Ende des Monats annähert.
Eine Pleite Griechenlands könnte zu einem Ausschluss des Landes aus der Eurozone führen.
Europa erwartet von den Griechen Ausgabenkürzungen im Gegenzug für Hilfsgelder in Höhe von 7,2 Milliarden Euro, die einen Schuldenausfall Athens verhindern könnten, wenn das bisherige Rettungspaket am Ende des Monats ausläuft.
Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank zusätzliche Notmittel für die griechischen Banken bereitgestellt, während sich der Mittelabfluss aus den Banken fortgesetzt hat.
Der Euro lag tiefer gegenüber dem Yen und dem britischen Pfund. Der EUR/JPY Kurs gab um 0,28% auf 139,28 nach und der EUR/GBP Kurs lag am Freitagabend auf 0,7148.
Der als sichere Anlage angesehene Schweizer Franken hat sowohl gegenüber dem Euro als auch dem Dollar an Boden gutgemacht, mit dem EUR/CHF Kurs um 0,50% im Minus auf 1,0416 und dem USD/CHF Kurs mit einem Verlust von 0,45% auf 0,9172.
Am Donnerstag hat die Schweizer Nationalbank den Zinssatz auf Einlagen unverändert auf einem Rekordtief gelassen und wiederholt, dass sie nach wie vor bereit ist, weitere Maßnahmen zu ergreifen um den ihrer Meinung nach "überbewerteten" Franken zu schwächen.
Der Dollar hat die Woche dennoch im Minus gegenüber den anderen Leitwährungen beendet, nachdem die Zinsaussagen der Federal Reserve die Erwartungen auf eine Zinserhöhung in diesem Jahr abgeschwächt haben.
Die Fed hatte am Mittwoch sowohl die Wachstumsperspektiven in den USA als auch ihre Zinsaussichten gesenkt, was die Investoren veranlasste die erwartete Zinsanhebung nach hinten zu verschieben.
Die Fed-Vorsitzende Janet Yellen sagte, dass die Zentralbank "klarere Hinweise" auf nachhaltige Wachstum sehen wolle, bevor sie die Zinsen anhebe. Sie nahm allerdings zur Kenntnis, dass die Wirtschaft nach dem schwachen ersten Quartal "mäßig gewachsen" ist.
Der USD/JPY Kurs lag zuletzt am Freitagabend auf 122,7, was einen Tagesverlust von 0,2% darstellt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, hat die Woche mit einem Rückgang von 1,02% auf 94,32 beendet, was sein dritter Wochenverlust in Folge war.
In der kommenden Woche werden Minister aus der Eurozone in Brüssel am Montag Gespräche zur Krise in Griechenland abhalten.
Im Euroraum werden am Dienstag Zahlen zum Wachstum der Privatwirtschaft herauskommen. Außerdem werden in der Woche in den USA noch vielbeachtete Berichte zu dem produzierenden Gewerbe und dem Immobiliensektor veröffentlicht.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 23. Juni
In China sind die Märkte aufgrund des Drachenschiff-Festivals geschlossen.
Die USA veröffentlichen nichtamtliche Zahlen zu den Weiterverkäufen von Wohnimmobilien.
Ebenfalls am Montag werden in Brüssel führende Politiker aus Europa zusammentreffen, um über das Rettungspaket für Griechenland zu diskutieren, dass am 30. Juni auslaufen wird.
Dienstag, den 23. Juni
Australien veröffentlicht Zahlen zu Inflation der Immobilienpreise.
China veröffentlicht den vorläufigen Wert des HSBC Index zum produzierenden Gewerbe.
In der Euro-Zone werden Umfragedaten zur Lage in der Privatwirtschaft veröffentlicht.
In den USA werden Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Güter, dem produzierenden Gewerbe und den Umsätzen mit neu fertiggestellten Wohnungen herausgegeben.
Mittwoch, den 24. Juni
Die japanische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung, das den Investoren Einsichten über den Ausblick der Bankvertreter auf die wirtschaftliche Lage und ihrer Handlungsoptionen enthält.
In der Eurozone veröffentlicht das Ifo Institut sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft.
Die USA veröffentlichen korrigierte Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal.
Donnerstag, den 25. Juni
Die GfK-Gruppe legt einen Bericht zum Geschäftsklima in Deutschland vor.
Die USA veröffentlichen ihren Wochenbericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld, sowie Daten zu den Konsumausgaben.
Freitag, den 26. Juni
Neuseeland veröffentlicht einen Report zur Handelsbilanz.
Japan legt eine ganze Reihe von Zahlen vor, unter anderem zur Inflation, den Ausgaben der Privathaushalte und der Arbeitslosigkeit..
Der Vorsitzende der Bank of England Mark Carney hält in London eine Rede.
Die USA runden die Woche mit revidierten Zahlen zu den Konsumausgaben ab.