Von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Dollar blieb im frühen europäischen Handel am Freitag weitgehend unverändert und behauptete seine zuvor erzielten Kursgewinne dank der hawkishen Kommentare der Fed.
Bis 9:30 Uhr MEZ notierte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, nahezu unverändert bei 112,15. An den letzten beiden Handelstagen konnte er noch ein Plus von jeweils 1 % verbuchen.
Am Donnerstag hatte Fed-Mitglied Christopher Waller davor gewarnt, dass die Zinsen bis ins nächste Jahr hinein weiter steigen würden. Der Leiter der Fed in Chicago, Charles Evans, sagte, dass die Federal Funds Rate bis auf 4,75 % steigen könnte, bevor es wieder zu einer Normalisierung kommt.
„Wir stehen derzeit vor keinem Kompromiss zwischen unserem Beschäftigungsziel und unserem Inflationsziel. Daher kann und muss die Geldpolitik aggressiv eingesetzt werden, um die Inflation zu senken“, sagte Waller. Der ADP-Arbeitsmarktbericht vom Mittwoch deutet derweil darauf hin, dass die Beschäftigung im September weiterhin in einem angemessenen Tempo gewachsen ist. Allerdings nahm die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat stark ab.
Die Marktteilnehmer bereiten sich derzeit auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht für September vor, der gegen 14:30 Uhr MEZ veröffentlicht wird. Nach Einschätzung vieler Analysten dürfte die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 250.000 gestiegen sein, was eine Abschwächung gegenüber den 315.000 im August bedeutet. Aber selbst dies wäre immer noch meilenweit von rezessiven Werten entfernt.
In Europa haben unterdessen das britische Pfund und der Euro zu kämpfen. Jüngste Daten aus Großbritannien und Deutschland zeigen, dass sich die wirtschaftliche Dynamik in beiden Ländern weiter verlangsamt: sowohl bei den Einzelhandelsumsätzen als auch bei der Industrieproduktion. Unterdessen meldete die Hypothekenbank Halifax den zweiten monatlichen Rückgang der Hauspreise innerhalb von drei Monaten.
Das britische Pfund musste sich auch mit der ersten Warnung von National Grid (LON:NG) auseinandersetzen, dass es in diesem Winter möglicherweise Stromausfälle verhängen muss, wenn die russischen Gaslieferungen - was derzeit wahrscheinlich erscheint - vollständig eingestellt werden. Ein strammer Winter würde dies noch weiter verstärken. Die europäischen Regierungschefs werden derweil ihre Diskussionen über eine mögliche Preisobergrenze für Erdgas später bei einem Treffen in Prag fortsetzen.
Der EUR/USD fiel um 0,1 % auf 0,9798 USD, während der GBP/USD sich von einem frühen Einbruch erholte und bei 1,1160 USD stagnierte.
Die Kursgewinne des Dollars über Nacht wurden durch eine verbale Intervention von Premierminister Fumio Kishida zur Stützung des USD/JPY gestoppt. Er sagte vor dem Parlament, dass "scharfe, einseitige Yen-Rückgänge, wie sie in letzter Zeit zu beobachten waren, unerwünscht sind".