Investing.com - Die globale Finanzwelt beobachtet gespannt die jüngsten Entwicklungen rund um den US-Dollar. Während Ex-Präsident Donald Trump und sein politischer Mitstreiter J.D. Vance entschlossen sind, den Dollar im Falle eines Wahlsieges im November gezielt abzuwerten, zeichnet sich ein komplexes Bild ab. Die Standard Chartered (LON:STAN) Bank stellt in einer aktuellen Studie fest, dass dieses Vorhaben mehr Hürden als angenommen mit sich bringt.
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Ziel und Widerspruch
Trump und Vance verfolgen eine Wirtschaftsstrategie, die eine Schwächung des Dollars beabsichtigt. Durch eine Abwertung sollen Importe teurer und Exporte wettbewerbsfähiger werden, was letztlich die heimische Industrie ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen soll. Doch hier beginnt der Widerspruch: Parallel dazu wollen sie den Status des US-Dollars als führende Reservewährung beibehalten.
Laut Standard Chartered ist dieser Spagat kaum zu bewältigen. Die Experten argumentieren, dass viele der von Trump und Vance vorgeschlagenen Maßnahmen kurzfristig die Inflation und die Zinssätze ansteigen lassen würden – Effekte, die den Dollar eher stärken als schwächen dürften.
Lehren aus der Vergangenheit: Das Plaza-Abkommen
Das Plaza-Abkommen von 1985 wird häufig als Beispiel für erfolgreiche Währungskoordinierung zitiert. Damals führten die G5-Staaten eine kontrollierte Abwertung des Dollars durch. Doch Standard Chartered sieht diesen historischen Präzedenzfall nicht als realistisch für die heutige Zeit an. Die geopolitischen und ökonomischen Bedingungen haben sich seitdem erheblich verändert.
Die Analysten betonen, dass ohne eine Verlangsamung der US-Wirtschaft und stabiles Wachstum in anderen Regionen eine koordiniert herbeigeführte Schwächung des Dollars wenig Aussicht auf Erfolg habe.
Marktdynamiken und politische Realität
Die Realität der Devisenmärkte zeigt, dass der US-Dollar trotz politischer Absichten zur Schwächung oft gestärkt wird, wenn die Inflationserwartungen steigen. Der Devisenmarkt achtet besonders auf Signale der Federal Reserve. Sollte die Fed höhere Inflationsraten tolerieren, könnte dies den Dollar beeinflussen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, ist gering.
"Solange die Fed ihre Verpflichtung zu einer niedrigen Inflation beibehält, wird der Dollar wahrscheinlich stark bleiben", so die Schlussfolgerung der Analysten von Standard Chartered. Sie argumentieren, dass die Märkte Zentralbanken bevorzugen, die an stabilen Realzinsen festhalten.
Trotz der klaren Absicht von Trump und Vance, den Dollar abzuwerten, zeigt die ökonomische und marktdynamische Realität ein anderes Bild. Die Fachmänner von Standard Chartered sehen die Zielerreichung als äußerst schwierig an. Letztlich könnte der Druck auf den Dollar eher aus einem Vertrauensverlust in die US-Wirtschaftspolitik resultieren, als aus den gewünschten politischen Mechanismen.
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