Investing.com - Nach dem jüngsten aggressiven Abverkauf des Greenback notiert der EUR/USD über die letzten drei Monate nahezu unverändert. Seit Jahresbeginn hat das beliebteste Währungspaar um 1,6 % zugelegt.
Die milderen Inflationszahlen für Oktober lösten den stärksten Dollar-Abverkauf des Jahres aus. Der US-Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von Fremdwährungen abbildet, ist in den letzten Tagen weiter gefallen.
Diese Talfahrt ist vor allem auf den Inflationsbericht für Oktober zurückzuführen, der einen milderen Preisanstieg von 3,2 % im Jahresvergleich auswies und damit hinter den Markterwartungen zurückblieb. Als Reaktion darauf stiegen die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich einer möglichen Zinssenkung durch die US-Notenbank Mitte 2024.
Die Erwartung niedrigerer Zinssätze übt in der Regel Abwärtsdruck auf den Dollar aus.
Wie sehen also die Aussichten für den Dollar und insbesondere für den EUR/USD gegen Ende 2023 aus? Die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) glaubt, dass der Euro im Jahr 2024 gegenüber dem Dollar weiter an Wert gewinnen wird.
"Wir gehen davon aus, dass der EUR/USD in den nächsten 12 Monaten moderat aufwerten kann. Der US-Zinserhöhungszyklus dürfte 2024 in eine Zinssenkungsphase übergehen. Die milden VPI-Daten vom Oktober haben diese Einschätzung untermauert", erklärten die UBS-Währungsstrategen wie Thomas Flury in einer Kundenmitteilung.
Die Sache hat allerdings einen Haken. Die UBS rechnet zwar mit einer weiteren Dollarschwäche, aber nicht mit einem abrupten Einbruch.
"Ein Blick über den großen Teich in die Eurozone zeigt, dass es wenig gibt, was eine starke Euro-Rally auslösen könnte. Das Wachstum dürfte im kommenden Jahr eher schwach ausfallen und wenig Hoffnung auf positive Überraschungen machen".
Das Haupthindernis für eine Euro-Rally ist demnach das Fehlen eines globalen Wachstumsimpulses. Eine robuste Erholung der Nachfrage nach europäischen Exporten in den Schwellenländern könnte jedoch eine Erholung des EUR/USD-Wechselkurses auf 1,20 oder darüber hinaus auslösen.
Die anhaltenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine würden jedoch ein wesentliches Hindernis für eine nachhaltige Euro-Rally darstellen, heißt es in dem Bericht. Diese Unsicherheiten dürften anhalten und die Entwicklung der Gemeinschaftswährung weiter erschweren.
"Jegliches Aufwärtspotenzial für den US-Dollar dürfte durch die politische Lage begrenzt werden. Die Unsicherheiten im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen Ende 2024 sollten den Dollar belasten", so Flury weiter.
Per Saldo erwartet die UBS, dass sich der EUR/USD in den ersten Monaten des neuen Jahres in einer Spanne zwischen 1.05 und 1.10 bewegen wird. Im weiteren Jahresverlauf traut sie dem Euro dann zu, die Marke von 1,10 gegenüber dem Dollar zu überspringen und sich in Richtung 1,15 zu bewegen.
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