👀 Finde die versteckten Perlen in Bill Gates' Portfolio – dank neuer 13F-Filings!GRATIS einsehen

USA auf Kurs zur „weichen Landung“: Dollar schwächt sich ab

Veröffentlicht am 26.08.2024, 10:56
© Reuters.
DX
-

Investing.com - Inmitten globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten mehren sich die Anzeichen, dass die US-Wirtschaft das Kunststück einer „weichen Landung“ vollbringen könnte. Dieser Begriff beschreibt ein Szenario, bei dem das Wirtschaftswachstum so weit gebremst wird, dass die Inflation nachlässt, ohne dass es zu einer Rezession kommt – ein heikles Unterfangen, das nur selten gelingt. Doch die aktuellen Indikatoren deuten darauf hin, dass die USA möglicherweise auf dem richtigen Weg sind.

Die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) gehen davon aus, dass die US-Wirtschaft kurz vor einer sanften Landung steht. Sie prognostizieren, dass die Federal Reserve (Fed) im September eine Zinssenkung vornehmen könnte, die nicht wie in früheren Fällen als Reaktion auf eine drohende Rezession, sondern als Maßnahme zur Stabilisierung der Wirtschaft interpretiert wird. „Trotz der jüngsten Marktturbulenzen scheint die US-Wirtschaft kurz vor einer sanften Landung zu stehen, bei der die Fed im September wahrscheinlich die erste nicht rezessionsbedingte Zinssenkung vornehmen wird“, erklären die Experten.

Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen in diesem Zusammenhang ist die Schwäche des US-Dollar. Traditionell neigte der Dollar dazu, in Phasen starker Aktienmarktperformance an Stärke zu gewinnen. Doch aktuell erleben wir eine gegenteilige Bewegung: Die jüngste Erholung der Risikostimmung ging mit einer Schwächung des Dollars einher. Diese Verschiebung hat die These der „weichen Landung, schwächerer Dollar“ zusätzlich befeuert.

Zinssenkungen und ihre Auswirkungen

Die mögliche Zinssenkung durch die Fed spielt eine entscheidende Rolle in diesem Szenario. Zinssenkungen haben typischerweise das Ziel, die Wirtschaft zu stimulieren, indem sie die Kosten für Kredite senken und Investitionen anregen. In diesem Fall könnte die Zinssenkung jedoch als Teil einer politischen Normalisierung betrachtet werden, die darauf abzielt, das Wirtschaftswachstum zu stützen, ohne eine Rezession herbeizuführen. Dies könnte wiederum die Aktienmärkte stabilisieren und das globale Wachstum positiv beeinflussen – beides Faktoren, die den Dollar schwächen könnten.

Goldman Sachs hebt hervor, dass die Beziehung zwischen dem US-Dollar und dem Wirtschaftswachstum nicht linear ist. Ein starker Dollar ist nicht zwangsläufig mit starkem Wirtschaftswachstum verbunden und umgekehrt. Vielmehr hängt die Entwicklung des Dollars davon ab, wie sich das US-Wachstum im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften entwickelt. Sollte beispielsweise das US-Wachstum schwach sein, während andere Volkswirtschaften stark wachsen, könnte der Dollar an Wert verlieren.

Die Rolle der Aktienmärkte und der hohen Dollarbewertung

Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Performance der US-Aktienmärkte im Vergleich zu den globalen Märkten. Goldman Sachs weist darauf hin, dass der Dollar tendenziell aufwertet, wenn US-Aktienmärkte überdurchschnittlich gut abschneiden. Doch im aktuellen Umfeld, in dem die Fed ihre Geldpolitik lockern könnte, während die US-Aktien stark bleiben, könnte diese Dynamik den Abwärtsdruck auf den Dollar abschwächen.

Ein zusätzlicher Puffer für den Dollar ist seine derzeit hohe Bewertung. Diese resultiert teilweise aus den überdurchschnittlichen Renditen, die US-Anlagen in den letzten Jahren generierten, was bedeutende ausländische Investitionen angezogen hat. Fast 30 % der grenzüberschreitenden Vermögenswerte sind inzwischen in den USA angelegt, was den Dollar zusätzlich stützt.

Langsame, aber stetige Abwertung erwartet

Obwohl die Analysten von Goldman Sachs einen Abwertungsdruck auf den Dollar erkennen, erwarten sie keinen dramatischen Wertverlust. Vielmehr gehen sie davon aus, dass der Dollar allmählich an Wert verlieren wird, da seine hohe Bewertung und die starke Performance der US-Aktienmärkte als Puffer gegen eine rasche Abwertung fungieren.

Die Kombination aus einer möglichen sanften Landung, einer lockereren Geldpolitik und starken Aktienmärkten könnte die Voraussetzungen für eine allmähliche Abschwächung des Dollars schaffen. Doch diese Entwicklung dürfte eher in kleinen Schritten erfolgen, sodass der Dollar weiterhin eine bedeutende Rolle auf den globalen Finanzmärkten spielen wird.

Insgesamt bleiben die USA trotz der Herausforderungen auf Kurs, ein wirtschaftliches Gleichgewicht zu finden, das den Dollar schwächt, aber gleichzeitig die Wirtschaft stabilisiert. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Vereinigten Staaten die Kunst der „weichen Landung“ erfolgreich meistern.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.