Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar gab im europäischen Frühhandel am Freitag leicht nach und die Händler warten gespannt auf die Veröffentlichung wichtiger Inflationsdaten, die Aufschluss über die künftige Geldpolitik der Federal Reserve geben könnten.
Gegen 08.00 Uhr MEZ handelte der Dollar-Index, der die Stärke des Greenbacks im Vergleich zu einem Korb von sechs anderen Währungen misst, weniger als 0,1% niedriger bei 91,763 und lag damit unter dem Hoch der letzten Woche von 92,408, aber deutlich über dem Niveau von unter 90, auf das er im Mai gefallen war.
Der USD/JPY blieb unverändert bei 110,88, der EUR/USD gewann 0,1% auf 1,1939, während der AUD/USD um 0,1% auf 0,7591 stieg.
Der Dollar erhielt letzte Woche einen Schub nach oben, nachdem die Federal Reserve ihre durchschnittlichen Prognosen für Zinserhöhungen vorverlegt hatte, aber spätere Kommentare des Vorsitzenden Jerome Powell über den noch immer temporären Inflationsdruck haben die Nervosität der Märkte über mögliche frühe Schritte der Zentralbank zur Zügelung ihrer sehr akkommodierenden Geldpolitik beruhigt.
Innerhalb der Fed scheint es zwei Lager zu geben, obwohl die meisten der Mitglieder offenbar an Powells These festhalten, dass der Anstieg der Verbraucherpreise nachlassen wird. So sagte beispielsweise der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, am Donnerstag, dass er die Inflation im nächsten Jahr wieder in Richtung des 2 %-Ziels gehen sieht. Die Vorsitzende der Fed von Cleveland, Loretta Mester, und Eric Rosengren aus Boston werden am Freitag eine ganze Woche mit öffentlichen Auftritten von Fed-Vertretern abrunden.
Von größerem Interesse dürfte die Veröffentlichung des Kernindex der persönlichen Konsumausgaben, um 14.30 Uhr MEZ sein. Volkswirte erwarten, dass der von der Fed bevorzugte Index zur Messung der Inflation im Mai im Jahresvergleich um 3,4% gestiegen ist, nach 3,1% im Vormonat.
Nach leichten Verlusten in der vorangegangenen Sitzung legte der GBP/USD marginal auf 1,3928 zu, nachdem die Bank of England ihre lockere Geldpolitik unverändert beibehielt und vor einer "verfrühten Straffung" warnte, obwohl sich ihre Prognosen für die britische Wirtschaft deutlich aufgehellt haben.
"Das jüngste Statement der Bank of England ist etwas optimistischer als erwartet, bietet aber keine neuen Hinweise auf den Zeitpunkt der Zinserhöhung", so die Analysten der ING (AS:INGA). "Wir erwarten die erste Zinsanhebung immer noch für Anfang 2023, unter der Annahme, dass der Inflationsdruck bis Mitte 2022 nachlässt."
Die BoE wird später in der Sitzung ihr vierteljährliches Bulletin veröffentlichen.
Für den USD/MXN ging es um 0,2% auf 19,884 nach oben. Damit erholte er sich von seinem am Donnerstag erreichten Zwischentief, nachdem die mexikanische Zentralbank die Zinsen zum ersten Mal seit Ende 2018 überraschend angehoben hatte.