Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar schwächte sich im europäischen Frühhandel am Freitag ab und pendelte innerhalb einer engen Spanne, als Händler ihre Aufmerksamkeit auf die in der kommenden Woche stattfindende Sitzung der Federal Reserve nach dem Ausgang des Treffens der Europäischen Zentralbank richteten.
Gegen 09.55 MEZ lag der Dollar-Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, 0,2% niedriger bei 91,155 und blieb damit knapp über dem am Dienstag erreichten Sieben-Wochen-Tief von 90,856.
Der USD/JPY lag unverändert bei 107,95, der AUD/USD stieg um 0,3% auf 0,7728, während der EUR/USD mit einem Plus von 0,1% bei 1,2024 gehandelt wurde und sich damit nach leichten Verlusten am Donnerstag infolge der EZB Sitzung erholte.
Die Europäische Zentralbank behielt bei ihrer letzten Sitzung am Donnerstag ihren extrem akkommodierenden geldpolitischen Kurs bei, und Präsidentin Christine Lagarde dämpfte die Erwartungen, dass die Zentralbank eine Drosselung ihrer Anleihekäufe in Erwägung ziehen würde, während sie gleichzeitig eine robuste Erholung für die Region in der zweiten Jahreshälfte vorhersagte.
"Der Fokus richtet sich nun auf die erwartete Verbesserung der Daten aus der Eurozone, die den unterbewerteten EUR/USD in diesem Quartal nach oben treiben sollte", so die ING-Analysten in einer Notiz.
Die PMI-Zahlen für das verarbeitende Gewerbe in Frankreich und Deutschland fielen besser aus als erwartet und lagen deutlich über der Expansionsschwelle von 50. Die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien stiegen im März um 5,4% im Vergleich zum Vormonat und um 7,2% im Jahresvergleich, was weit über den Erwartungen lag.
Mit großer Spannung blicken die Anleger nun auf die Sitzung der Federal Reserve in der kommenden Woche. Volkswirte erwarten, dass die US-Notenbank am 28. April ihre derzeitige Geldpolitik weitgehend unverändert belassen wird.
Im Mittelpunkt des Interesses der Anleger stehen daher die Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell über ein künftiges Zurückfahren der geldpolitischen Lockerung, auch wenn er sich wahrscheinlich an Lagarde orientieren und einem baldigen Tapering der Anleihekäufe eine Absage erteilen wird.
Für den GBP/USD ging es um 0,2% auf 1,3858 nach oben, unterstützt von Anzeichen einer Erholung der britischen Wirtschaft.
Der USD/RUB büßte 1,7% auf 75,352 ein, da Russland mit dem Rückzug seiner Truppen von der ukrainischen Grenze begann, was die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Invasion in das westliche Nachbarland verringert. Russlands Zentralbank trifft sich ebenfalls am Freitag und viele Analysten erwarten, dass sie ihren Leitzins anhebt, um die steigende Inflation zu bremsen.
Der russische Verbraucherpreisindex stieg im März im Jahresvergleich um 5,8% und erreichte damit den höchsten Stand seit fast fünf Jahren, worauf Präsident Wladimir Putin in seiner jährlichen Ansprache an die Nation am Mittwoch einging.
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