Von Gina Lee
Investing.com - Dem Dollar ist am Mittwochmorgen in Asien die Puste ausgegangen. Der Yen fiel auf ein Fünfjahrestief gegenüber der US-Währung und erlitt auch gegenüber anderen Devisen schwere Verluste. Grund dafür waren die Wetten der Anleger, dass die Bank of Japan (BOJ) bei der Straffung der Geldpolitik zur Eindämmung der hohen Inflation im Vergleich zu ihren Pendants in Rückstand geraten würde.
Der U.S. Dollar Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb anderer Währungen misst, sank bis 08.30 Uhr MZE um 0,04% auf 96,240.
Das Währungspaar USD/JPY fiel leicht um 0,18% auf 115,93.
Der AUD/USD fiel um 0,13% auf 0,7229 und der NZD/USD sank um 0,21% auf 0,6798.
Der USD/CNY notierte stabil bei 6,3723 und das Paar GBP/USD verlor 0,02% auf 1,3529.
Der Yen erreichte am Dienstag ein Fünfjahrestief von 116,35 und fiel durch seinen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt auf ein Zweimonatstief von 131,45 zum Euro. Zuvor wurde der Yen bei etwa 131,06 für einen Euro gehandelt. Gegenüber dem Schweizer Franken fiel er auf ein Sechsjahrestief und gegenüber dem australischen Dollar auf ein Siebenwochentief.
"Die stark gestiegenen COVID-19-Fallzahlen in den USA und die etwas höheren Fälle in China scheinen in erster Linie die Sorgen um die Lieferkette und die Ängste vor einer höheren Inflation in den USA zu verstärken, nicht aber die Wachstumssorgen", sagte Nomura-Volkswirt Andrew Ticehurst der Nachrichtenagentur Reuters.
Als Folge davon stiegen die Renditen für US-Staatsanleihen in den ersten Handelstagen des Jahres 2022 sprunghaft an. Der daraus resultierende größere Renditeabstand zu den japanischen Renditen belastete den Yen.
Unterdessen steht im Laufe des Tages die Veröffentlichung des Protokolls der Dezember-Sitzung der US-Notenbank an, das die Anleger nach Hinweisen auf den Zeitplan für Zinserhöhungen untersuchen werden.
Die Anleger warten auch auf den US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag auf der Agenda steht. Während die Fed Funds Futures eine erste Zinserhöhung im Mai 2022 signalisieren, rechnen die Analysten von Standard Chartered nun eher mit einer Anhebung um 25 Basispunkte im März und Juni als mit einer Anhebung im September.
"Trotz des explosiven Anstiegs des USD/JPY kann ich mich im Moment nicht für die Idee eines stärkeren Dollars begeistern", sagte Spectra Markets-Präsident Brent Donnelly zu Reuters.
"Die Zinsen haben sicherlich die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen, aber es ist schwer zu sagen, wie viel man in eine Bewegung am ersten Handelstag des Jahres hineininterpretieren soll. Die große Frage bleibt: Kann die Fed die Zinsen mehr als nur ein paar Mal anheben, ohne alles kaputt zu machen?"