Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar kletterte mit dem frühen europäischen Handel am Freitag nach oben, was durch einen starken Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen begünstigt wurde. Risikoreichere Währungen hingegen litten unter den Befürchtungen, dass die Zentralbanken die Geldpolitik früher als erwartet straffen müssen.
Gegen 8:55 Uhr lag der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,4% höher bei 90,468.
Der EUR/USD fiel um 0,3% auf 1,2137, nachdem er am Donnerstag ein Sieben-Wochen-Hoch erreicht hatte. Der GBP/USD sank um 0,6% auf 1,3933 und der USD/JPY fiel um 0,1% auf 106,07, nachdem er zuvor zum ersten Mal seit September die 106,43 berührt hatte.
Der risikosensitive AUD/USD brach um 0,6% auf 0,7823 ein, nachdem er zuvor in der Nähe des Drei-Jahres-Hochs gehandelt wurde. Der NZD/USD gab 0,5% auf 0,7338 ab, nachdem er am Donnerstag die 0,7463 erreicht hatte, ein Niveau, wo er seit August 2017 nicht mehr gehandelt wurde. Der USD/CAD kletterte um 0,3% auf 1,2632.
Staatsanleihen und insbesondere US-Treasuries stehen weltweit im Fokus der Händler, die einen aggressiven Anstieg der Inflation erwarten, wenn sich die Volkswirtschaften aufgrund der extremen fiskalischen Impulse und der sehr lockeren Geldpolitik erholen. Das führte bereits am Donnerstag bei einer Auktion von US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von sieben Jahren zu schwachen Ergebnissen. Daraufhin erhöhte sich die Risikoaversion an den Aktienmärkten. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe überschritt kurzzeitig die Marke von 1,6% und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.
Während die Rhetorik der Zentralbanken sehr dovish geblieben ist - insbesondere die Aussage des Vorsitzenden der Federal Reserve Jerome Powell in dieser Woche - signalisiert der Anstieg der Anleiherenditen, dass man von einer schnelleren Straffung der Geldpolitik ausgeht, als ursprünglich angedacht.