STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zur möglichen Übernahme der Commerzbank (ETR:CBKG):
"Sollte Unicredit (BIT:CRDI) bei der Commerzbank Ernst machen und sich am Ende durchsetzen, stünde der Bund blamiert da. Denn der Verkauf eines 4,5-prozentigen Aktienpakets aus deutschem Staatsbesitz ebnete der Unicredit den Weg für ihren Angriff. Die Hintergründe der Versteigerung der Anteile sind nebulös. Es scheint, als ob die komplette Zuteilung an die Italiener eine Panne war. Die Finanzagentur hätte die Papiere in Tranchen losschlagen oder die Weichen bei der Auktion so stellen lassen können, dass kein einzelner Käufer zum Zuge kommt. Der Vorgang ist umso erstaunlicher, als das Unicredit-Interesse an der Commerzbank seit Jahren bekannt war. Es bleibt rätselhaft, warum der Bund den Italienern die Tür zum Einstieg öffnete. Fest steht: Wenn eine Regierung eine staatliche Beteiligung an einem Konzern von nationaler Bedeutung veräußern will, sollten ihr die Konsequenzen klar sein. Erst recht, wenn es sich um die zweitgrößte Privatbank und einen wichtigen Mittelstandsfinanzierer im Land handelt.