Die Aktie der Allianz (DE:ALVG) (WKN: 840400) ist durch das Coronavirus zumindest kurstechnisch schwer in Mitleidenschaft geraten. In einem insgesamt sehr volatilen Gesamtmarkt ging es für den DAX-Versicherer deutlich zweistellig bergab. Das hat zu einer wirklich preiswerten Bewertung geführt.
Zwischenzeitlich gab es zudem einen Kampf um die Dividende. Die europäische Aufsichtsbehörde für Versicherung hat den Rat gegeben, auf die diesjährigen Ausschüttungen zu verzichten. Ein Ratschlag, auf den der DAX-Konzern in Anbetracht der exzellenten liquiden Ausgangslage verzichten wird. Die Dividende scheint sicher.
Nun hat sich jedoch Allianz-CEO Oliver Bäte ein weiteres Mal zu den Auswirkungen des Coronavirus zu Wort gemeldet. Schauen wir im Folgenden einmal, was Investoren dazu wissen sollten. Und warum diese Prognosen auch für andere Investoren als die des DAX-Versicherers interessant sein können.
Starke Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt Generell und makroökonomisch scheint Bäte nicht mehr davon auszugehen, dass sich die Wirtschaft schnell erholt. Zumindest nicht so schnell, wie von einigen kurzfristig propagiert worden ist. Der Allianz-Manager rechnet inzwischen nämlich eher mit einer U-förmigen Bewegung und nicht mehr mit einer V-Formation. Die größere Rundung des „U“ soll dabei verdeutlichen, dass es wohl etwas länger dauern wird, bis sich die Wirtschaft berappelt.
Speziell den Versicherungsmarkt habe das Coronavirus dabei getroffen wie ein Meteorit. Die Verluste in der Branche werden seiner Ansicht nach massiv sein. Für den Assekuranz-Bereich sei daher nicht mit einem Rekordjahr zu rechnen. Eine Prognose, die sich jedoch im Vorfeld bereits abgezeichnet hat und Investoren nicht überraschen sollte.
Positiv ist dabei, dass die deutsche Regierung nun einen Schutzschirm auch über die Versicherungslandschaft gespannt hat und mit bis zu 30 Mrd. Euro vor allem die Lieferantenkredite deutscher Unternehmen absichern wird. Durch Hebeleffekte könne dieses Volumen auf bis zu 400 Mrd. Euro ansteigen, was einen deutlichen Teil möglicher Ausfälle kompensieren dürfte. Allerdings sei die Allianz trotz dieses Einbruchs nicht auf Staatshilfen angewiesen, wie Bäte in diesem Kontext explizit betont.
Ebenfalls positiv sei außerdem die Performance von Vermögensverwalter PIMCO, der sich sehr gut halte, so Bäte weiter. Eigentlich, so scheint es, werde die Versicherungsbranche zwar hart getroffen. Die Allianz jedoch scheint auf einem wirklich stabilen und vor allem finanzstarken Fundament zu ruhen.
Die Korrektur als Chance sehen Investoren sollten die Korrektur daher womöglich als Chance sehen. Einerseits natürlich, weil es die Aktie noch immer mit einem attraktiven Discount gibt. Bei einem derzeitigen Aktienkursniveau von 164,58 Euro (17.04.2020, maßgeblich für alle Kurse) gibt es die Anteilsscheine des DAX-Versicherers schließlich mit einem 2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 10 und einer Dividendenrendite von ca. 5,83 %. Ein Bewertungsmaß, das wir hier gewiss seit einiger Zeit nicht mehr gesehen haben.
Aber auch als wirtschaftliche Chance für die Allianz selbst. Bereits seit einiger Zeit möchte der DAX-Versicherer schließlich bereits über Zukäufe wachsen. In den letzten Jahren hat es dabei bereits einige kleinere Beteiligungen und Käufe gegeben, allerdings noch keinen echten Coup. Durch eine kleinere Schieflage im Versicherungsmarkt könnte der DAX-Versicherer womöglich eine günstige Übernahme tätigen. Wobei das natürlich von mir ins Blaue hinein geraten ist.
Der Foolishe Schlussstrich Die Krise scheint jedenfalls für die Allianz alles andere als existenzgefährdend zu sein. Und das ist vermutlich die positive Nachricht, die Bäte an dieser Stelle mit uns Investoren teilen wollte. Welche Rückschlüsse du persönlich für dich ziehst, bleibt deine Entscheidung. Allerdings könnte die Aktie weiterhin eine spannende und nun sicher dividendenstarke Option sein.
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Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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