Immer mehr digitale Dienstleistungen spielen sich in der Cloud ab. Verified Market Research erwartet, dass der Markt für Infrastructure-as-a-Service-Dienstleistungen (IaaS) bis 2028 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von gut 28 % expandieren wird. Eine Aktie, die davon gerade ganz besonders profitiert, ist die Microsoft-Aktie (WKN: 870747).
Die frischen Quartalszahlen, die das Tech-Unternehmen am 26. April 2022 vorlegte, sind eine Kampfansage an die Konkurrenz im Cloud-Markt und brachten Investoren der Microsoft-Aktie viel Freude. Denn nachbörslich legte der Aktienkurs um 4,47 % zu und machte damit seinen im Börsenhandel eingefahrenen Tagesverlust von 3,74 % mehr als wett.
Wie waren Umsatz und Gewinn der Microsoft-Aktie? Microsofts Geschäftsjahre enden im Juni. Daher hatte die Microsoft-Aktie am Dienstag nicht die Zahlen für das erste, sondern für das dritte Quartal im Gepäck.
Der Umsatz stieg gegenüber dem dritten Quartal des letzten Geschäftsjahres um 18 % auf 49,4 Mrd. US-Dollar. Der verwässerte Gewinn je Aktie lag bei 2,22 US-Dollar und legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9 % zu. Ohne den negativen Einfluss von Währungsschwankungen hätte der Umsatz rund 300 Mio. US-Dollar höher und der Gewinn je Microsoft-Aktie 3 US-Cent höher gelegen. Der Aktienkurs stieg nachbörslich, weil Anleger und Analysten von den Microsoft-Zahlen mehrheitlich positiv überrascht waren.
Der große Wachstumstreiber waren einmal mehr Dienstleistungen rund um die Cloud. Bereinigt um Wechselkursschwankungen legten die Erlöse mit der Azure-Cloud um 49 % zu. Von allen großen Cloud-Anbietern – Microsoft (NASDAQ:MSFT) konkurriert hier vor allem mit Marktführer Amazon (NASDAQ:AMZN) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) – erzielt der Windows-Konzern die schnellste Wachstumsrate und gewinnt demnach Marktanteile hinzu. Insgesamt lag der Umsatz im Unternehmenskundenbereich im dritten Quartal über den Erwartungen.
Alle Geschäftssparten der Microsoft-Aktie legten umsatz- und ergebnisseitig zu. Das Unternehmen betonte auch das Wachstum der Gaming-Sparte, die lange von Lieferkettenproblemen geplagt worden war.
Wie geht es weiter für Microsoft? Auch für das laufende Schlussquartal seines Geschäftsjahres erwartet Microsoft Wachstum. Die Azure-Cloud soll ein Umsatzplus von um die 47 % hinlegen. CEO Satya Nadella sagte, der Tech-Konzern profitiere weiterhin von den hohen IT-Ausgaben von Unternehmen. Diese könnten ein Ausweg aus der derzeitigen Lage hoher Kostensteigerungen sein.
Investoren der Microsoft-Aktie können sich außerdem darauf freuen, dass der Tech-Konzern weiterhin viel Geld an die Aktionäre auszahlen wird. Denn alleine im dritten Quartal 2022 gab das Unternehmen rund 13 Mrd. US-Dollar für Dividenden und Aktienrückkäufe aus – gut ein Fünftel mehr als im Vorjahresquartal.
Im Juni werden die Anteilseigner einmal mehr eine Ausschüttung von 0,62 US-Dollar je Microsoft-Aktie erhalten, was eine Dividendenrendite von 0,90 % ergibt (Stand: 26. April 2022).
Damit ist der Tech-Konzern zwar definitiv kein Dividendengigant im klassischen Sinne. Aber für langfristige Investoren ist ohnehin das Dividendenwachstum wesentlich wichtiger. Und da muss sich die Microsoft-Aktie wahrlich nicht verstecken: Seit 2005 wurde die Dividende nie gekürzt und wuchs in diesem Zeitraum mit einer durchschnittlichen Rate von 12,80 % pro Jahr.
Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon und Alphabet (C-Aktien). John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochter, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Amazon und Microsoft.
Motley Fool Deutschland 2022