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2 Zeichen, dass die SAP-Aktie zu hoch bewertet sein könnte

Veröffentlicht am 05.09.2020, 09:34
Aktualisiert 05.09.2020, 09:35
2 Zeichen, dass die SAP-Aktie zu hoch bewertet sein könnte
SAPG
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SAP (DE:SAPG) (WKN: 716460) ist sehr gut durch die Krise gekommen und musste keine großen Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Ganz im Gegenteil sind beide Kennzahlen gegenüber dem Vorjahr sogar gestiegen. Dem Aktienkurs hat das sehr gutgetan, sodass es auf Sicht von zwölf Monaten inzwischen um 30 % raufging. In den letzten fünf Jahren ist die Aktie sogar um fast 140 % nach oben geschossen. Aber damit könnte die Aktie dem Geschäft schon deutlich vorausgeeilt sein und die Erwartungen sehr hoch gelegen haben.

Bewertung auf sehr hohem Niveau Der Markt, in dem SAP sich befindet, ist riesig und bietet genug Platz für eine Vielzahl an Konkurrenten. SAP ist einer der größten und ältesten Anbieter der Branche und verfügt über lang währende Kundenbeziehungen. Das bietet einen gewissen Schutz vor der Konkurrenz. Denn kein Unternehmen möchte gerne seine gesamte Software von SAP auf ein Konkurrenzprodukt umstellen und seine Mitarbeiter neu schulen.

Das führt dazu, dass SAP kontinuierlich wächst. Zwischen 2015 und 2019 ist der Umsatz von 20,8 Mrd. Euro auf 27,5 Mrd. Euro gestiegen. Der Gewinn hat im letzten Geschäftsjahr zwar einen deutlichen Dämpfer erfahren und ist von 4,1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2018 auf 3,3 Mrd. Euro gefallen, aber das dürfte nur ein vorübergehendes Phänomen sein. Denn der Hauptgrund waren Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 1 Mrd. Euro.

Ein stabiles Geschäft ist damit also klar ersichtlich. Sieht man sich die Entwicklung der letzten Jahre an, kann man wohl stark davon ausgehen, dass SAP auch in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Zwar ist der Rückspiegel alleine kein geeignetes Maß für die Beurteilung, aber da das Geschäftsmodell in der Bereitstellung von Unternehmenssoftware besteht und seit Jahrzehnten wächst, dürfte der finanziell soliden Zukunft nicht viel im Weg stehen.

In der aktuellen Bewertung scheint die solide Performance aber bereits sehr großzügig berücksichtigt zu sein. Im letzten Geschäftsjahr hat SAP nach Steuern 2,78 Euro je Aktie verdient. Ohne die Restrukturierungskosten hätte der Gewinn je Aktie vielleicht in der Nähe von 3,50 Euro gelegen. Aktuell kostet die Aktie 140,40 Euro (Stand 03.09.2020), was zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 40 führt und den Konzern sehr hoch bewertet erscheinen lässt.

Umsatzwachstum ist eher schwach Denn auch wenn SAP trotz Krise wächst, ist das Wachstum nicht besonders groß. In der ersten Jahreshälfte konnte SAP den Umsatz um 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 13,26 Mrd. Euro steigern. Das Nettoergebnis ist aufgrund von Restrukturierungskosten im Vorjahr nicht direkt vergleichbar, aber der Bruttogewinn ist um 7 % gestiegen. Je Aktie sind in den sechs Monaten 1,42 Euro übrig geblieben. Das sind alles solide Zahlen, insbesondere angesichts der aktuellen Situation. Aber angesichts eines Umsatzwachstums von 4 % wird niemand in Euphorie verfallen. Mit solchen Zahlen ist ein derart hohes KGV wohl kaum zu rechtfertigen.

Auch in den letzten Jahren lag das Wachstum nicht viel höher. Man kann die Schwäche also nicht einfach auf die aktuelle Krise schieben und hoffen, dass es in den nächsten Quartalen wieder besser werden wird. Vielleicht kann SAP in den nächsten Quartalen noch die eine oder andere Überraschung aus dem Hut zaubern und mit steigendem Wachstum glänzen. Falls nicht, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Aktie von ihrem hohen Bewertungsniveau herunterkommt.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

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