Von einer neuen Aktie kann man langfristig orientiert natürlich eine Menge erwarten. Im Endeffekt sollte die eigene Investitionsthese darauf basieren, dass die Ergänzung für das eigene Depot eine Veränderung durchmacht. Das wiederum soll dann zur marktschlagenden Rendite führen.
Aber es gibt ein paar Dinge, die ich von einer neuen Aktie nicht direkt erwarte. Lass uns drei davon heute einmal etwas näher thematisieren.
Von einer neuen Aktie: Keine direkten Kurssteigerungen Zunächst einmal erwarte ich von einer neuen Aktie nicht direkt Kurssteigerungen. Um ehrlich zu sein: Manchmal bin ich wirklich sehr schlecht, was mein Timing angeht. Das ist jedoch nicht unbedingt schlimm. Wenn ein Aktienkurs noch einmal etwas tiefer fällt, so kaufe ich als unternehmensorientierter Investor gerne noch einmal zu.
Der springende Punkt ist: Es wäre vermessen, als Investor zu denken, dass man genau den Turnaround erwischt. Viele Fools kaufen gerne Qualität zu einem günstigen Preis. Das impliziert jedoch auch, dass man mal in einer Schwächeperiode eben nicht unbedingt den besten Zeitpunkt erwischt.
Deshalb gehe ich definitiv bei einer neuen Aktie nicht direkt von einer Plusperformance aus. Aber auch mit dem Kalkül, dass ich noch einmal zukaufe, wenn die Bewertung unter ein gewisses Niveau fällt.
Perfekte Quartalszahlen Gleichzeitig erwarte ich von einer neuen Aktie nicht direkt perfekte Quartalszahlen. Es ist insbesondere dann schön, wenn es sich um einen Namen im Growth-Segment handelt. Die Volatilität ist hier immer etwas extremer, positive Zahlen werden in der Regel mit einem starken Kursplus quittiert, eher durchwachsene mit einem deutlichen Abverkauf.
Aber wichtiger als perfekte Zahlen ist mir, dass die grundsätzliche Tendenz stimmt. Ich möchte sehen, dass einige sehr wesentliche Indikatoren in die richtige Richtung zeigen. Zum Beispiel, dass eine Nutzung zunimmt, eine Monetarisierung, ein Volumen oder auch ein durchschnittlicher Umsatz. Solche Qualitätszahlen sind es, die für mich relevanter sind als zum Beispiel ein sehr frühes, steigendes Nettoergebnis.
Gerade von einer neuen Aktie im Growth-Segment erwarte ich zunächst einmal, dass die Tendenz stimmt. Quartalszahlen sind ein kurzfristig orientierter Fokus. Meine Investitionsthese ist hingegen mit einer Entwicklung über wirklich viele Quartale verknüpft.
Von einer neuen Aktie erwarte ich keine Veränderungen Zu guter Letzt erwarte ich von einer neuen Aktie nicht unbedingt Veränderungen. Auch das ist übrigens ein wichtiger Aspekt, wie ich finde. Wenn es zum Beispiel um Dividendenaktien geht, so bin ich überzeugt, dass man keine falschen Ansprüche haben sollte. Einige denken Dividendenwachstum großartig weiter oder noch stärker. Oder aber über die Wiederaufnahme von Aktienrückkäufen nach. Zugegeben: Toll sind solche Schlagzeilen und ich denke über die Optionen nach. Aber ich erwarte derartige Dinge nicht.
Das hängt mit einer relativ simplen Sache zusammen: Dass ich mit einer Basisinvestitionsthese zufrieden sein möchte. Benötigt es eine Veränderung, sodass eine neue Aktie attraktiv ist, investiere ich lieber nicht. Das kann mir schließlich niemand garantieren, den jetzigen Status Quo setze ich hingegen voraus.
Der Artikel 3 Dinge, die ich von einer neuen Aktie nicht (direkt) erwarte ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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