Warren Buffett kann einen viele Dinge im Crash lehren. Zum Beispiel, dass Anleger die Gunst der Stunde nutzen sollten. Aber damit sind wir eigentlich schon thematisch sehr tief drin. Mir geht es heute eher um eine andere Sache: Sich allgemein in einer volatilen Phase wohler zu fühlen.
Blicken wir auf drei spannende Aussagen, die das unterstreichen können. Vielleicht hilft der Starinvestor auch dir, dass du zumindest nicht Angst und Panik in dieser Marktphase schieben musst.
Warren Buffett: Wisse, was du tust!
Die erste Aussage von Warren Buffett hat mir allgemein bei meinem Ansatz geholfen. Als noch relativ junger Investor bin ich auf die Suche nach aufregenden Chancen gewesen. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob ich etwas maximal Innovatives brauche, das ich nur halb verstehe, um den Markt zu schlagen. Doch sagt das Orakel von Omaha: Risiko kommt daher, wenn man nicht weiß, was man eigentlich macht.Seitdem ist mein Ansatz komplett verändert. Ich kaufe Aktien von Unternehmen, die ich verstehe. Es ist für mich sogar ein elementares Element, dass die Unternehmen, die ich kaufe, im Idealfall ein für mich perfekt verständliches Geschäftsmodell haben.
Der Rat an dich von Warren Buffett ist daher ziemlich einfach: Du solltest wissen, was du tust. Außerdem solltest du deine Unternehmen kennen und selbst im Crash stets herleiten können, welche Faktoren deine Investitionen erfolgreich machen. Der Aktienkurs sollte dabei jedenfalls nicht auftauchen.
Über die Normalität der Volatilität
Wenn eine Aktie um 50 % einbricht, sorgt das für Panik, nicht wahr? Wir alle verlieren definitiv ungern einen größeren Teil unseres Vermögens. Zwar gibt es Charts und Statistiken, die zeigen: Hey, das ist normal. In einigen Jahren sieht die Welt wieder in Ordnung aus. Aber … Jahre …?!Leider ja. Warren Buffett kann daran nichts ändern. Aber er sagte einst, dass man eine Aktie nicht einmal für zehn Minuten besitzen sollte, wenn man sie nicht zehn Jahre halten möchte. Sowie auch, dass man stets damit rechnen sollte, dass eine Aktie kurzfristig eben mal 50 % ihres Wertes verliert.
Natürlich investiert Warren Buffett nicht mit der Intention: Ich möchte mein Geld so schnell es geht im Wert halbieren! Das ist Quatsch. Aber er zeigt uns auf, dass wir mit diesen Annahmen rechnen müssen und bereit sein sollten, den Vermögenswerten in unserem Depot zehn Jahre Zeit zu lassen, um ihre Performance zu zeigen. Diese Bereitschaft im Vorfeld zu erlernen ist essenziell.
Warren Buffett: Im Crash das Fundament für Reichtum erstellen
Zu guter Letzt hat mir Warren Buffett noch einen dritten Rat gegeben, den ich immer mehr im Crash beherzige: Es ist möglich, in dieser volatilen Phase das Fundament für den eigenen Reichtum zu erstellen. So sprach das Orakel von Omaha von dunklen Wolken, die immer mal wieder aufziehen und Gold regnen. Das ist ein gutes Symbolbild für die Chance und das wahrgenommene Risiko.Trotzdem sollten langfristige und unternehmensorientierte Investoren vermehrt diesen Fokus haben. Ein Crash führt dazu, dass die gleiche Qualität von vorher heute zu deutlich niedrigeren Preisen gehandelt wird. Die Rendite steigt. Und wer diese Aktien dann kauft, der stellt damit das Fundament für ein langfristig wachsendes Vermögen. Eigentlich ziemlich simpel, aber auch das muss man im Crash erst mal erkennen und verinnerlichen.
Der Artikel 3 Dinge, die Warren Buffett mich gelehrt hat, um mich im Crash wohler zu fühlen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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