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3 Gründe, jetzt keine US-Aktien zu kaufen

Veröffentlicht am 28.07.2022, 10:03
© Reuters.  3 Gründe, jetzt keine US-Aktien zu kaufen
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Historisch gesehen hat es sich fast immer gelohnt, am US-Markt engagiert zu sein. Und nun, wo viele Aktien wieder deutlich billiger geworden sind, wäre es wahrscheinlich nicht klug, auszusteigen. Andererseits ist jetzt möglicherweise auch der falsche Zeitpunkt, um sich in großem Stil mit US-Aktien einzudecken.

Grund Nr. 1: Der Dollar verteuert US-Aktien Die deutliche Aufwertung des US-Dollar hat in vielen Depots Schlimmeres verhindert. Innerhalb von einem Jahr rauschte der Euro von 1,18 auf die Parität, wodurch amerikanische Aktien für Anleger aus Euroland stabilisiert wurden. Das macht immerhin 15 % aus (für Anleger aus der Schweiz sieht die Lage wieder etwas anders aus).

Manch einer denkt, dass der Trend anhalten und der Euro noch weit unter die Parität abrutschen wird. In diesem Fall hätte man eher ein Argument, sein Engagement in US-Aktien noch auszubauen, um von der weiteren Aufwertung zu profitieren.

Aber ich denke eher, dass das Pendel zurückschwingen wird. Klar, in Europa sind gerade eine Reihe von Problemen zu bewältigen, von Ukraine bis Italien und von Inflation bis zu ausufernden Schulden. Aber auch in den USA steht nicht alles zum Besten, die Schuldensituation dort ist ebenfalls kritisch.

Und die Stärke der Währung schwächt die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure. Zudem könnten die großen internationalen Gläubiger wie etwa China versucht sein, Gewinne mitzunehmen, indem sie Dollarbestände im großen Stil verkaufen, solange der Kurs so hoch ist. Insgesamt denke ich daher, dass wir schon bald wieder Kurse zwischen 1,05 und 1,10 sehen. Erst dann werden US-Aktien aus diesem Blickwinkel heraus wieder attraktiver.

Grund Nr. 2: Einige Aktien sind noch immer wahnsinnig teuer Ein Großteil der Aktien wird über Fonds und ETFs gehalten. Dadurch gelangen die Schwergewichte automatisch in die meisten Depots. Viele ETF-Anleger kümmern sich kaum um die Entwicklung von Einzelaktien. Aber wenn einzelne Werte überteuert sind, dann könnte irgendwann eine Kettenreaktion ausgelöst werden.

So macht zum Beispiel Tesla (NASDAQ:TSLA) (WKN: A1CX3T) immerhin 4,4 % des beliebten Nasdaq 100 aus. Der mittelgroße Autobauer wird derzeit mit sagenhaften 808 Mrd. US-Dollar (26. Juli) bewertet. Dabei ist es keinesfalls ausgemacht, dass die guten Zahlen der letzten Quartale nachhaltig sind. Auch Tesla hat seine Probleme und die Konkurrenz wird immer schärfer, sowohl in den USA als auch in Europa und Asien.

Von daher muss sich niemand wundern, wenn die Aktie sich eines Tages recht schnell vom aktuellen Niveau aus halbiert. Vielleicht auch zwei- oder dreimal. Denn 100 Mrd. US-Dollar wäre ja immer noch eine stolze Bewertung. Es ist eine Schwelle, die die meisten Autokonzerne nicht übertreffen.

Stürzen Tesla und einige andere noch immer sehr teuer bewerteten Aktien ab, dann würden sie wahrscheinlich auch andere Kurse mit nach unten reißen. Viele Anleger würden die Reißleine ziehen und ihre Fonds liquidieren.

Grund Nr. 3: Die Berichtssaison könnte mit negativen Überraschungen aufwarten Die ersten Quartalszahlen sind bereits reinkommen. Wirklich begeistert haben sie insgesamt nicht. Die nächsten Tage dürften daher noch einmal Volatilität in die Märkte bringen. In den USA, mit ihrem überproportionalen Anteil an Wachstumswerten, dürfte der Effekt noch stärker zu spüren sein.

Konjunkturbedingtes langsameres Wachstum, problematische Lieferketten, steigende Kosten und erhöhte Zinssätze werden den Ausblick auch diesmal häufig belasten. Der starke Dollar kommt bei international aktiven Unternehmen noch hinzu.

Von daher wäre es vielleicht keine schlechte Idee, erst einmal von der Seitenlinie aus zu betrachten, wie der Markt auf die weiteren Quartalsreports reagiert.

Verschoben ist nicht aufgehoben Das Umfeld ist hochdynamisch im Moment. Heute legen der starke US-Dollar, drohende Kursstürze von Schwergewichten und eine weitere turbulente Berichtssaison nahe, bei neuen Investments zu zögern. Aber schon in wenigen Tagen könnte die Situation wieder ganz anders aussehen. Würde der US-Dollar wieder um 5 bis 10 % steigen oder Tesla und andere überteuerte Indexschwergewichte signifikant korrigieren, dann könnte sich das Bild sehr schnell aufhellen.

Von daher pflege ich weiterhin meine Watchlist mit US-Aktien, um im richtigen Moment bereit zu sein.

Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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