Einen REIT-ETF mit 1,81 % Dividendenrendite kaufen: Klingt das attraktiv? Die meisten Einkommensinvestoren werden mit Sicherheit die Nase rümpfen. Der SPDR Dow Jones Global Real Estate UCITS ETF bringt jedoch einen solchen Mix mit, zumindest gemessen an einer 12-Monats-Dividende von zuletzt 0,67 Euro sowie einem aktuellen Aktienkurs von 36,48 Euro.
Zugegebenermaßen könnte Wachstum oder eine Rückkehr zur Normalität die Dividende erhöhen. Aber selbst bei 0,91 Euro Dividende wie im Jahr 2019 und einer Dividendenrendite von 2,49 % verzichte ich lieber.
Ein erster Grund des REIT-ETF ist die Dividende selbst, die mir sowohl mit 1,8 % als auch knapp 2,5 % zu gering ist. Hier kenne ich andere Real Estate Investment Trusts, die mir eine deutlich höhere Dividendenrendite einbringen können. Aber: Auch das Gesamtkunstwerk gefällt mir nicht. Lass uns einmal schauen, wieso.
Der REIT-ETF mit 1,81 % Dividendenrendite: Auf Wachstum gepolt? Der SPDR Dow Jones Global Real Estate UCITS ETF dürfte als REIT-ETF grundsätzlich eher auf Wachstum gepolt sein. Zumindest erkennen wir mit Blick auf die Top-Holdings, dass unter anderem Prologis mit einem Anteil von 6,7 % stark vertreten ist. Auch Digital Realty kommt auf ein Indexgewicht von 2,8 %. Beides Positionen, die in den Wachstumsmärkten der Logistik und der Digitalisierung aktiv sind. Geringere Dividendenrenditen stehen hier einem größeren Wachstumspotenzial entgegen.
Wenn ich jedoch bei einem REIT auf Wachstum gehen würde, so wäre ein Querschnitt nicht mein favorisierter Ansatz. Nein, sondern ich würde hierbei lieber selektiv in solche Zukunftsbereiche investieren, um nicht den Querschnitt meines Wachstums verwässern zu lassen.
Insofern bietet der SPDR Dow Jones Global Real Estate UCITS ETF als REIT-ETF einen Mix aus Wachstum, Stabilität und hoher Dividende. Das kann in Summe ein Gesamtpaket sein, das moderates Dividendenwachstum und Kurssteigerungen mitbringt. Aber es ist eben weder Fisch noch Fleisch. Keine Hohe Dividendenrendite in Reinform und auch kein eindeutiges Dividendenwachstum. Hier wäre ich ebenfalls inzwischen eher ein Fan davon, sich zu spezialisieren.
Querschnitt der Querschnitte Oder sich eben nicht zu spezialisieren und sich selbst seinen Querschnitt auszuwählen. Neben der Dividende und dem bunten Mix verschiedener Ansätze sollten wir vielleicht auch einmal darüber nachdenken, was ein REIT denn eigentlich ist. Per Definition handelt es sich dabei um eine Mischform aus Fonds und Immobiliengesellschaft. Oder um ein breites Immobilien-Portfolio. Das macht eine Form als REIT-ETF für meinen Geschmack fast schon überflüssig. Eben weil hier in sehr vielen Fällen bereits ein hohes Maß an Diversifikation eine stabile Dividende ermöglicht.
Durch einen Querschnitt der Querschnitte auf ETF-Basis wird für mich ein REIT-Ansatz im Allgemeinen nur schlechter. Die Diversifikation wird um Real Estate Investment Trusts aufgeweicht, in die ich persönlich nicht investieren würde. Teilweise, weil ich hinter den Geschäftsmodellen und Portfolios nicht stehe oder mir der Ansatz nicht zusagt.
Insofern sehe ich eigentlich keinen Grund, überhaupt einen REIT-ETF zu kaufen. Die Diversifikation mag dadurch zwar breiter werden, aber in der Qualität nicht unbedingt besser. Zumal es in dem gesamten Universum viele verschiedene, diversifizierte Ansätze mit Qualität, Wachstum und anderen Faktoren gibt. Unnötigerweise besonders in die Breite zu gehen, das käme mir grundsätzlich nicht in den Sinn.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Digital Realty Trust (NYSE:DLR) und Prologis.
Motley Fool Deutschland 2021