Einige Wahrheiten gehören beim Investieren auch dazu. Selbst wenn es viele Dinge gibt, die nicht ganz sicher oder greifbar sind, so können wir doch sagen: Der Zinseszinseffekt funktioniert, ein unternehmensorientierter, langfristig ausgelegter Ansatz ebenfalls. Sowie eben auch andere Dinge.
Auch das eigene Ich spielt im Prozess des Investierens eine wichtige Rolle. Auch hier existieren Wahrheiten über einen selbst, über Stärken und Schwächen, die man akzeptieren sollte. Hier sind meine drei Dinge, auf die ich mich anfangs einstellen musste, aber die ich inzwischen einfach hinnehme.
Wahrheit: Ich bin schlecht darin, kurzfristig zu investieren Eine erste Wahrheit, die ich inzwischen verinnerlicht und akzeptiert habe, ist, wie schlecht ich eigentlich darin bin, eine kurzfristige Performance vorauszusagen. Egal ob im Allgemeinen, bei einer Korrektur, einem Crash oder auch einer Erholung. Oder selbst bei den Faktoren, die entscheidend sind, ob ein Quartalszahlenwerk positiv oder negativ aufgenommen wird. Das ist nicht meine Liga.
Ist das eine bittere Wahrheit? Na ja, sagen wir es so: Für mich ist es eher ein wenig amüsant. Im Endeffekt ist es schließlich egal, ob ich gut darin bin, eine Korrektur, einen Crash oder auch ein starkes oder schwaches Quartalszahlenwerk vorherzusehen. Langfristig orientiertes Investieren kommt schließlich ohne diese Eigenschaften aus. Hier erziele ich deutlich bessere Erfolge damit zu sagen, welche Wachstumsaktie langfristig orientiert Potenzial besitzt. Ganz ehrlich: Diese Eigenschaft würde ich ungern gegen die kurzfristige tauschen.
Eine marktbreite Performance reicht mir nicht ETFs und insbesondere kostengünstige Indexfonds sind für viele Investoren das Mittel der Wahl. Es ist nichts verkehrt daran, auf solche Passivfonds zu setzen. Nein, wer es einfach halten und weniger Zeit aufwenden will, für den sind diese Produkte das Mittel der Wahl. Meine Wahrheit ist: Mir reicht ein solcher Ansatz nicht.
Wenn ich nur passiv investieren würde, so fehlte mir ein wenig der Reiz. Der Reiz, Unternehmen und Aktien zu analysieren und starke Wachstumsmöglichkeiten zu identifizieren, die langfristig den Markt bedeutend schlagen. Das ist ebenfalls eine Wahrheit, die ich für mich hingenommen habe.
Trotzdem unterliegt auch das einer Einschränkung. Sollte ich irgendwann einmal nicht mehr den Markt nachhaltig schlagen können, wäre es an der Zeit für ein Umdenken. Wobei mir das definitiv schwerfallen würde.
Wahrheit: Ich mache Fehler, der Umgang ist entscheidend Zu guter Letzt ist eine weitere Wahrheit, dass ich definitiv Fehler beim Investieren gemacht habe. Und vermutlich auch noch teure Fehler in Zukunft machen werde. Für mich gehört das im Allgemeinen zu diesem Prozess dazu. Ein ganzes Leben lang reicht vermutlich nicht aus, um perfekt an der Börse und mit Aktien zu werden.
Wichtig ist jedoch: Ich lerne aus diesen Fehlern. Der Umgang mit Investitionen, die nicht aufgegangen sind, ist entscheidend, um sich konsequent zu verbessern. Auch das ist eine eher objektive und nicht subjektive Wahrheit, die man hinnehmen sollte.
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