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4 Gründe, warum der Aufsichtsrats-Chefwechsel der Wirecard-Aktie guttut

Veröffentlicht am 26.01.2020, 07:53
© Reuters.
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Wirecard AG (DE:WDIG) (WKN: 747206) konnte über die letzte Dekade eine fantastische Entwicklung hinlegen, aber genau diese wurde von externen Beobachtern auch immer wieder angezweifelt. So stellte beispielsweise der Hauptkritiker, die „Financial Times“, die Geschäftszahlen infrage. Zudem kritisierten Aktionärsschützer die mangelhafte Kommunikation und die zu enge Beziehung zwischen Aufsichtsrat und Vorstand.

Dies wird sich nun aber ändern, denn mit dem Wechsel des Aufsichtsratsvorsitzenden sind viele positive Aspekte verbunden. Welche, erfährst du hier.

1. Mehr wirkliche Kontrolle Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Eichelmann war früher Finanzchef für die Deutsche Börse (DE:DB1Gn) (WKN: 581005) und trat erst im vergangenen Jahr (2019) dem Unternehmen über die Leitung des Prüfungsausschusses bei. Zwar ist auch er vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Braun überzeugt, aber kein langjähriger Weggefährte, wie es der Vorgänger Wulf Matthias war.

Zudem war er nicht Dr. Brauns Wunschkandidat für den Aufsichtsratsvorsitz, was für Wirecards Kontrolle nur positiv sein kann. Er hätte stattdessen lieber Stefan Klestil im Amt gesehen, ebenfalls ein langjähriger Bekannter. Wahrscheinlich hat der Aufsichtsrat genau diese Schwachstelle erkannt und deshalb nun einen deutlich unabhängigeren Vorsitzenden gewählt.

Eichelmann hat beispielsweise die derzeit laufende zweite KPMG-Prüfung angeregt, deren Ergebnis direkt an den Aufsichtsrat berichtet wird. Wirecard könnte nun also auch personell den Sprung in den DAX schaffen.

2. Neue, unabhängige Ideen Wirecard brauchte eine Erneuerung von außen, weil unter dem langjährigen Stammpersonal eine zu enge Bindung herrschte, die neue Ideen hemmte. Und kaum im Amt, macht Thomas Eichelmann viele gute Vorschläge. So hält er eine Erweiterung des Vorstands in den Bereichen Personal und internationaler Vertrieb für sehr sinnvoll.

Zudem schlägt er den Ausbau des Aufsichtsrates vor, weil Wirecard aufgrund der starken Expansion nach Asien und in die USA „noch mehr internationale Erfahrung und Expertise“ benötige, so Eichelmann. Darüber hinaus soll eine weitere Person die Leitung des Prüfungsausschusses übernehmen, um eine wirklich unabhängige Kontrolle zu gewährleisten.

3. Mehr Vertrauen in Wirecards Geschäftszahlen Vielleicht wird es zukünftig innerhalb von Wirecard mehr unangenehme Diskussionen geben, aber dies kann für die Unternehmensentwicklung nur gut sein. Es ist besser, wenn die Kritiker im und nicht außerhalb der Firma sitzen und so Schwachstellen frühzeitig aufdecken.

So könnten die externen Beobachter befriedigt werden und Investoren wieder mehr Vertrauen in die Geschäftszahlen gewinnen. Es gebe dann keine Grundlage mehr, auf der die „Financial Times“ negativ berichten könnte.

4. Eine bessere Kommunikation Dr. Brauns unternehmerische Fähigkeiten stellt wahrscheinlich nicht einmal die „Financial Times“ infrage, aber ein Kritikpunkt war bisher immer die externe Darstellung. Thomas Eichelmann hat hingegen bereits Erfahrung bei einem Dax-Konzern gesammelt, weshalb viele Prozesse nun wahrscheinlich doppelt geprüft werden, die Außendarstellung verbessert sowie professioneller auf Vorkommnisse reagiert wird. Insgesamt sollte das Unternehmen nun transparenter werden.

Und wie es so oft ist, nimmt der aktuell steigende Aktienkurs diese positiven Impulse bereits vorweg. So ist die Wirecard-Aktie seit dem Tief im Dezember 2019 schon wieder um über 30 % gestiegen (23.01.2020). Sollte der KPMG-Bericht Ende des ersten Quartals 2020 positiv ausfallen und entsprechend professionell präsentiert werden, könnte Wirecard seine Erfolgsgeschichte fortschreiben.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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