Investing.com - Die Hang Seng-Talfahrt setzt sich am Dienstag ungebremst fort. Angesichts der Sorge vor einem Delisting chinesischer Titel an den US-Börsen sowie der Rolle Chinas im Russland-Ukraine-Konflikt büßte der Aktienindex im späten asiatischen Handel 4,62 Prozent auf 18.637 Punkte ein. Damit erreichte er den tiefsten Stand seit Februar 2016.
Der Aktienmarkt in Hongkong befindet sich im freien Fall. Allein seit Anfang März hat der Hang Seng mehr als 18 Prozent oder rund 4.387 Punkte verloren. Der Auslöser für den sich anhaltenden Abverkauf ist die Sorge um ein US-Delisting chinesischer Werte.
Entsprechend trennen sich Anleger vor allem von Tech-Werten aus China. Für die Alibaba-Aktie (HK:9988) geht es um 7,79 Prozent nach unten, Tencent (HK:0700) verliert 6,75 Prozent und NetEase (HK:9999) büßt 5,06 Prozent ein.
Meituan (HK:3690), das eine Online-Plattform für Lieferdienste betreibt, gibt ebenfalls nach. Die Papiere fallen um 1,51 Prozent.
Die Stimmung gegenüber chinesischen Tech-Aktien (NYSE:XLK) hatte sich am Montag weiter eingetrübt, als die Meldung über den Ticker lief, wonach Tencent mit einer Rekordstrafe wegen Verstoßes gegen die Anti-Geldwäsche-Vorschriften rechnen muss.
Die Börsen in Festlandchina gaben ebenfalls nach: der Shanghai Composite stand 3,67 Prozent tiefer, der CSI 1000 büßte 3,17 Prozent ein und der SZSE Component verlor 3,14 Prozent.
Den Abverkauf stoppen konnten auch nicht die besser als erwartet ausgefallenen Daten aus dem Reich der Mitte. Demnach erhöhte sich die chinesische Industrieproduktion im Januar und Februar um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 3,9 Prozent gerechnet.
Auch die Umsätze im chinesischen Einzelhandel waren in den ersten beiden Monaten des Jahres höher als erwartet. Sie stiegen im Januar und Februar um 6,7 Prozent, hier wurde von Analysten mit einem Plus von 3 Prozent gerechnet.
Trotz der rasant steigenden Corona-Zahlen in China beließ die chinesische Zentralbank (PBOC) die einjährige mittelfristige Kreditfazilität unverändert bei 2,85 Prozent.
Die Zahl der täglichen Infektionsfälle in China stieg am Dienstag weiter an. Gegenüber dem Vortag hat sich die Zahl der neuen symptomatischen Corona-Fälle mehr als verdoppelt und erreicht damit den höchsten Stand seit zwei Jahren. Aufgrund der raschen Ausbreitung des Virus im Nordosten des Landes wurde neben der südlichen Stadt Shenzhen auch die Provinz Jilin unter Quarantäne gestellt.
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