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AKTIE IM FOKUS 2: Übernahmeangebot aus Kanada katapultiert K+S nach oben

Veröffentlicht am 26.06.2015, 12:25
AKTIE IM FOKUS 2: Übernahmeangebot aus Kanada katapultiert K+S nach oben
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(Neu: Weitere Analysten- und Händlerstimmen, Einordnung des Aktienkurses)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurssprung bei K+S (XETRA:SDFGn) am Freitagmorgen: Der kanadische Wettbewerber Potash (NYSE:POT) hat ein Auge auf den Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller geworfen und winkt scheinbar mit einer dicken Übernahmeprämie. Potash habe mehr als 40 Euro je Aktie geboten, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete.

Im frühen Handel sprang das K+S-Papier gar auf 40,285 Euro - ein Plus von 38,67 Prozent. Bei enormen Umsätzen schoben Anleger die Aktie auf ein Hoch, das das Papier zuletzt im August 2012 erklommen hatte. Zuletzt stand noch ein Plus von 26,75 Prozent auf 36,82 Euro. Die Kursturbulenzen aus dem Sommer 2013 sind damit vergessen. Damals hatte der Austritt des russischen Düngemittelkonzerns Uralkali aus einer Vertriebsallianz die Branche durchgerüttelt. K+S fiel bis auf 15 Euro nach unten.

ANALYSTEN SEHEN ÜBERWIEGEND WEITERES POTENZIAL

Was das Angebot von Potash betrifft, so sehen Analysten beim Kaufpreis noch Potential nach oben und übertrumpfen sich mit höheren Erwartungen für die K+S-Aktie. Besonders optimistisch ist Michael Schäfer von der Investmentbank Equinet, der sein Kursziel für die Papiere der Kasseler von 42 auf 55 Euro anhob und die Aktie weiter zum Kauf empfiehlt. Der in den Medien spekulierte Preis von mehr als 40 Euro sei zu niedrig. Er spiegele den Wandel der Sparte Kali- und Magnesiumprodukte hin zu Wachstum bei niedrigen Kosten nicht ausreichend wider. Außerdem sei K+S weltweit gut aufgestellt.

Für Brian MacArthur von der Schweizer Investmentbank UBS (SIX:UBSG) ist ein Zusammenschluss - unter den passenden Bedingungen - strategisch sinnvoll. Es winkten sowohl operative Synergien als auch Vorteile bei Logistik und Vermarktung, erklärte der Experte. Analyst Nils-Peter Gehrmann hob sein Kursziel von 40,00 auf 44,50 Euro an.

ES GIBT AUCH KRITISCHE STIMMEN

Auch K+S sieht sich mit 40 Euro je Aktie allem Anschein nach nicht angemessen bewertet. Der Konzern will den Bloomberg-Informationen zufolge die Offerte ablehnen. Sie sei angesichts der eigenen Wachstumsperspektiven und der möglichen Synergieeffekte zu niedrig. Es gibt aber auch Experten, die diese Meinung noch nicht teilen. Analyst Thorsten Strauß von der NordLB stufte die Aktie "Kaufen" auf "Verkaufen" ab. Er ließ das Kursziel auf 36 Euro. Das Salzgeschäft sei für Interessenten aus der Düngerbranche uninteressant. Eine aufwendige Zerschlagung von K+S mindere den strategischen Sinn eines Deals.

Aktienhändler schließen sich den überwiegend höheren Kurserwartungen der fundamental ausgerichteten Analysten an: "Aus technischer Sicht ist ein Kursniveau von rund 52 Euro denkbar", sagte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Charttechnische Marken verlören zwar bei einem Übernahmeangebot an Relevanz. Die Aktionärsstruktur des Konzerns könnte für einen Angreifer aber kaum besser sein: Gut 88 Prozent der Papiere befinden sich im Streubesitz.

EINIGE ANLEGER KÖNNTEN SICH VERSPEKULIERT HABEN

Der Kurssprung am Morgen wurde Aktienhändlern zufolge allerdings durch die hohe Zahl der Anleger überzeichnet, die zuvor auf fallende Kurse bei K+S spekuliert hatten. Börsianer sprechen in diesem Fall von einem "Short Squeeze". Dabei werden Leerverkäufer aus der Aktie "herausgequetscht". Denn sie werden bei steigenden Kursen auf dem falschen Fuß erwischt und müssen ihre Positionen mit Käufen wieder ausgleichen, um höhere Verluste zu vermeiden.

Tatsächlich ist die Zahl der verliehenen Aktien bei dem Dax-Wert K+S in den vergangenen Wochen gestiegen. Das zeigen Daten des Investmentdienstleisters Sungard. Diese signalisieren Leerverkäufe. Professionelle Anleger leihen sich dabei Aktien und verkaufen diese direkt wieder am Markt. Auf diesem Wege profitieren sie von anschließend fallenden Kursen. Sie spekulieren darauf, die Papiere später billiger zurückkaufen zu können. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein. Wenn die Spekulation aber nicht aufgeht und die Kurse steigen, fallen Verluste an.

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